Hallo Gudrun,
vielen Dank für Deine Antwort. Es ist nie zu spät für eine gute Empfehlung! Schließlich werden hoffentlich noch viele unserer Zimtnasen so alt, dass Schwerhörigkeit immer mal wieder ein Thema sein könnte. Daher danke auch, für die Erinnerung an meinen Erfahrungsbericht!
Ich selbst habe mir bis Ende Februar verschiedene Modelle bestellt und bin dann schließlich genau beim gleichen Hersteller gelandet wie Du
.Sowohl der deutsche Hersteller, das Material, die Verarbeitung und auch das Preis-Leistungs-Verzeichnis haben mich überzeugt. Das Kautschukhalsband ist sehr angenehm, super robust und mit einer angenehmen Haptik und rundherum sehr weichen Kanten. Ich benutze für Snooker das Model Remote Vibra Trainer 2.0, mit einer Reichweite von 300 Metern für einen Preis von 60,00 Euro.
https://pettec.de/produkt/remote-vibra-trainer-2-0/Der Empfänger am Hals überträgt im Gegensatz zu den Modellen anderer Hersteller die Vibration nicht über zwei stiftartige Pins von ca.1,5 bis 2 cm, sondern über eine sanft zum Hals gewölbte Fläche, die keine punktuelle Druckbelastung am Kehlkopf oder sonst am Hals beim Ablegen im Auto oder bei einer Rast verursacht.
Zu meiner Erfahrung: Auch mein Ziel ist es, dass Snooker zu mir schaut, allerdings gibt es für mich für möglichst schnelle Reaktionen (zum Schutz vor partiell vorhandener Demenz
) nur noch zwei Befehle, die mir wichtig sind. Entweder "Komm" oder "Bleib (dort)", falls plötzlich mal ein Radfahrer auftaucht. Und das klappt bei uns abhängig von der Ablenkung (geliebte Hundefreundin, läufige Hündin oder ein Tüte frischer Brötchen vom Nachbarn) nun auch mit einer Zuverlässigkeit von 85-90 %. Was mich aber schon sehr glücklich macht.
Allerdings hatte ich anfangs auch das Problem, dass er erst gar nicht reagierte. Snooker duldete aufgrund einer schweren Vergangenheit nur schwer das Anlegen von festen Halsbändern. Daher hatte ich das Halsband zunächst nur so locker angelegt, wie es auf dem Bild der Verpackung zu sehen ist, also am unteren Bereich des Halses sitzend. Das verschafft jedoch einen zu geringen Kontakt, wenn der Hund den Kopf absenkt, was beim Vizsla aber nun mal üblich ist. Ich habe das Halsband nun wie in der Beschreibung empfohlen (abweichend vom Verpackungsbild) direkt hinter den Ohren und somit unter der Schnauze angesetzt und damit das Halsband dann 2 Löcher enger gezogen (1 Finger breit Luft gelassen). Ich dachte erst das wäre zu eng, ist es aber offenbar nicht. Den Empfänger setze ich dabei nicht vorne über den Kehlkopf sondern drehe das Gerät an die Halsseite, wo es auch bei Kopfschütteln stabil verbleibt. Seit dem reagiert er bei Stärke (eigentlich ja Vibrationsdauer, denn die Stärke bleibt immer gleich) 8 von 16 sehr zuverlässig. Das Training habe ich dann einfach mit Käsewürfeln unterlegt. Zuerst Zuhause, Snooker 1 Meter vor mir sitzend. Vibration auslösen, auf Muskelreaktion warten, sofort Käse verschenken, Jippie!
. Beim dritten Versuch hatte ich dann schon den Blickkontakt und der Käse flog zu ihm. Das habe ich dann auf 3 Meter ausgebaut und danach dann zunächst nur mit dem Handzeichen für "Bleib" unterlegt und als das klappte dann mit dem Handzeichen für "Komm" abgeschlossen. Nun guckt er immer, wenn es vibriert oder er kommt dann direkt, auch wenn er mich dann mal völlig aus dem Blick verloren hat, weil ich er schon um die Ecke vorgegangen ist. Damit kann ich gut leben. Insgesamt lässt sich feststellen, dass er sich über die Wochen immer mehr daran gewöhnt hat, zu mir zu schauen, statt auf ein akustisches Signal zu warten. Bei der Morgenrunde und am Nachmittag auf den Straßen habe ich das Gerät zwar bei, brauche es aber so wie gar nicht mehr (sodass ich den Sender leider manchmal sogar zu Hause vergesse
). Mittags im Wald und auf dem Feld bin ich aber sehr dankbar, denn dort läuft er auch mal so weit wie ich bei Wind nicht mal laut pfeifen könnte. Das verschafft ihm weiterhin die Freiheit, die mir sehr wichtig für ihn ist, denn Snooker ist auch mit 14 Jahren noch ohne körperliche Einschränkungen und flink unterwegs und somit wäre ein Dauerleben an der Leine keine Option. Nur auf der Nachtrunde läuft er angeleint, denn er kann im Dunkeln nicht mehr so gut sehen und dann ist das Arbeiten mit Sichtzeichen nicht mehr angebracht. Interessant ist, dass Snooker offenbar noch einzelne Töne wahrnimmt. Das laute fallen eines klapperndes Topfdeckels
, einen lauten Zischlaut „Scht“, den ich manchmal zur Ermahnung nutze, wenn er den Befehl „Fuß“ nach einigen Metern vernachlässigt und zufällig auch den eigentlich leisen Ton, den das Vibrationshalsband zusätzlich auslösen kann, wenn man den passenden Knopf dafür auslöst. Diesen Ton nutze ich nun auf Entfernung ausschließlich zur Irritation bei Gefahr von Futteraufnahme, Zeigen von Jagdansätzen oder plötzlichen „Schwanzwedelattacken“ wegen der Entdeckung von geliebten Menschen/Hunden/Brötchentüten auf der anderen Straßenseite. Das Geräusch lenkt ihn definitiv ab und wenn man dann das Vibrieren sofort hinterher schickt, dann habe ich fast immer Erfolg. Ich bin mit dem Gerät somit sehr zufrieden! Mögen auf diese Weise noch viele Hunde ihren Freilauf behalten können. Das Training lohnt sich und der Hund zeigt deutlich Spaß an dem plötzlich wieder erlebten Interesse des Besitzers. Snooker reagiert nun bei Gehorsamkeitsübungen über das Gerät mit extremen Schwanzkreiseln, wobei er als eher zurückhaltende und vorsichtige Seele, sonst nur ein sehr zaghafter Wedler ist.
Einen Tipp von unserem Hundeneurologen möchte ich gern noch weitergeben. Auch mit tauben Hunden sollte man unterstützend „hörbar sprechen“, denn das gesprochene Wort wird immer von einer Mimik begleitet, die der Mensch beim lautlosen Denken nicht offenbart. Der Hund nimmt diese Feinheiten jedoch mit auf, kennt sie gegebenenfalls auch noch aus seiner hörenden Zeit und die „Kommunikation“ bleibt somit für den Hund bei Blickkontakt leichter zu verstehen.