Liebe Jutta,
mal so ganz „von Frauchen zu Frauchen“ ein paar Sätze zu unserem „neuen“ Hansi :
Wir hatten nie zu hoffen gewagt, dass wir mal einen Hansi haben, der nicht ständig seinen Dickkopf durchsetzt und dorthin rennt, wohin er will, sondern der achtsam an der Leine läuft – ganz ohne Zieherei! Insofern hat das Wochenende bei Annette (Szauter) wahre Wunder gewirkt und alle anderen Hundebesitzer um uns herum staunen, wie Hansi plötzlich entspannt durch die Gegend trabt. Und er scheint es zu genießen, dass wir jetzt (endlich) die Führung übernommen haben – bis jetzt haben wir nur geglaubt, wir hätten sie – oder besser: Hansi hat es uns gerne glauben lassen. Jedenfalls draußen. Im häuslichen Bereich haben wir da am Anfang wohl vieles richtig gemacht. Auch das war manchmal echt anstrengend – Hansi ist eben ein besonderer Dickkopf.
Annette jedenfalls hat es geschafft, ihm in kürzester Zeit klar zu machen, wer „Scheff“ ist. Und Nala auch – wie Annette so schön sagte: „Wer wie Graf Koks auf den Hof gestiefelt kommt, muss sich nicht wundern, wenn er erstmal auf seinen Platz verwiesen wird.“ Nala: einfach wohltuend für die Hunde, die ja am laufenden Band einfach so reingeschneit kommen und ja oft ein ganzes Paket an Problemen mit sich herumschleppen. Sie sagt – genauso wie ihr Frauchen- einfach klar, was Sache ist. Und bei unserem Draufgänger war das angesagt. Bei anderen sieht das ganz anders aus; die werden von ihr einfach unter die Fittiche genommen. Ich bewundere Nala für ihre Souveränität; dabei ist sie dann auch wieder ganz lustige Spielgefährtin und Kuschelmaus. Sie und Annette und die anderen aus dem Szauter’schen Rudel: ein tolles Team! (Fast bin ich versucht zu sagen: eine unglaubliche Therapie-Praxis-Gemeinschaft
) Wie Annette das schafft, so viele Hunde mit ihren Problemen bei sich aufzunehmen, ohne dass ihre eigenen Hunde irgendwann streiken – keine Ahnung. Oder doch: sie spüren einfach, mit wieviel Wertschätzung und Liebe sie ihnen begegnet. Das gilt für ihr Rudel und eben auch für die Gasthunde. Und für die Menschen auch. Das ist schon eine ganz besondere Gabe. Danke, Annette, dass Du die so ungemein großzügig für unsere - mehr oder weniger - „Notfelle“ einsetzt!
Und Hansi: hat das offensichtlich genossen und sie fortan angehimmelt. Die beiden kannten sich ja auch schon aus seiner ersten Zeit, als er noch völlig außer Rand und Band war und über Tische und Bänke ging und Rieke und Wolfgang als Pflegeeltern so manches Mal in die Verzweiflung getrieben hat.
Schon da war für Annette klar: Hansi ist es unbedingt wert, dass man mit ihm zusammen das Leben in seiner vollen Schönheit entdeckt und hat die Grundlage für ein entspanntes Miteinander von Hund und Mensch gelegt. Und wir sind so dankbar, dass wir ihn bei uns haben – den lustigen, verrückten Vogel!
Insofern: diese zwei Jahre mit Hansi, in denen er jetzt bei uns ist, sind richtig toll gewesen, aber wir sind froh, dass wir uns nun noch mal zu ihr aufgemacht haben und dass wir ihre Gastfreundschaft genießen durften und vor allem: beobachten und lernen, wie sie den Hunden zu verstehen gibt, was geht und was eben nicht, und das auf wirklich liebevolle Art und Weise. Einfach lospreschen und hinter allem herlaufen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist – das geht eben nicht. Und ich war schon erstaunt, wie schnell Hansi das kapiert hat und ihr mit großer Freude gefolgt ist – so wie sie das ja auch mit so vielen anderen (manchmal nur angeblichen) Problemhunden in allerkürzester Zeit geschafft hat – man lese nur von Looky. Oder Emmi oder oder...
Das haben wir jedenfalls von den zwei Tagen bei Annette mit nach Hause genommen: Dass wir Hansi gut damit tun, wenn wir noch viel klarere Grenzen setzen, als wir das bis jetzt getan haben. Lohn dafür: hund darf eben auch mal mit seinen Kumpels ohne „Mensch an der Leine“ durch den Wald rennen – was bis jetzt nicht möglich war (jedenfalls aus unserer Sicht und ganz klar auch aus der Sicht der Rehe und Hasen ) So manches Mal komme ich jetzt völlig begeistert von unseren Waldspaziergängen nach Hause, weil ich einfach die Schleppe wirklich schleppen lassen konnte und Hansi fröhlich schnüffeld in kurzer Distanz um mich herum unterwegs war. Wie entspannt!
Also: Danke an Annette für das, was sie für Hansi getan hat (Ich weiß, dafür liebt er Dich) und für uns! Und das mit dem Abrufen kriegen wir bestimmt auch noch hin. Es ist einfach gut, wenn eine da ist, die einen besonderen Blick auf die Hunde und ihre Bedürfnisse hat und dann ist es manchmal ganz einfach, unerwünschtes Verhalten in andere Bahnen zu lenken – wenn wir es denn zuhause konsequent umsetzen. Und manche Hunde brauchen eben mehr Konsequenz als andere…
Und: keine Sorge: Hansi bleibt Hansi. Eben gerade kommt er mit Dreckpfoten und seinem Teddy im Maul fröhlich grinsend (wirklich, er kann das, auch mit Teddy im Maul!) ins Haus gerannt und hinterlässt deutliche Pfotenspuren. Naja, andere Leute zahlen ziemlich viel Geld für solche Abdrücke auf ihren T-Shirts…
Viele Grüße von uns aus Norddeutschland und einen dicken Schmapf von Hansi an die allerliebste Lisa!
Annette