Einen guten Abend wünsche ich und muss mich gleich mal entschuldigen. Schon längstens wollte ich berichten vom Werdegang unseres Strahlemanns Akira. Wird hiermit nachgeholt
Als er vor ziemlich genau 1.5 Jahren zu mir kam, lebte ich noch in einer 3er-WG mit einer Labbi-Hündin. Akira bekam schnell den Spitznamem Goofy weg aufgrund seiner extrem unbeholfenen Gangart und seiner einem Welpen ähnlichen Unsicherheit. Manchmal bekam er einfach seine Gliedmaßen nicht gleich richtig sortiert. Auch hatte er nur sehr gering ausgebildete Muskeln, sodass er beim Aufstehen den Anschein erweckte, seine Hinterbeine seien gelähmt
Nach wenigen Minuten Spaziergang war er völlig erschöpft und schlief stundenlang. Insgesamt hatte der Arme vor allem und jedem Angst. Vor allem Männer, schnelle Bewegungen, Geräusche etc. fand er gruselig. Nur mir wich er vom ersten Tag an nicht mehr von der Seite. Den Namen Akira bekam er wegen der Bedeutung (japanisch für der Kämpfer/Krieger) von uns.
Ich konnte mich glücklicherweise ein paar Monate nur um das neue Familienmitglied kümmern. Die hat Akira auch gebraucht. Wir mussten ihm jegliche Gegenstände draußen und drinnen in Ruhe zeigen. Die Annäherung an das männliche Geschlecht (inzwischen liebt er meinen Partner genauso). Training der Grundsignale, Leinenführigkeit, Geräusch-Gegenkonditionierung, Trainieren von Zug-/Busfahrten etc etc.
Und ja, es war aufwendig. Und ja, wir würden es jederzeit wieder tun! Akira ist ein Goldschatz. Bereits nach einer Woche hörte er auf seinen Namen und ist nach wie vor in JEDER erdenklichen Situation abrufbar. Sein Jagdtrieb ist verkümmert, dafür hat er wohl im Zwinger einen Wachtrieb entwickelt.
Es gab im ersten halben Jahr viele TA-Besuche. Er kam mit Giardien (erfolgreich behandelt) und hatte immer wieder verletzte Krallen. Im Januar 2018 erfolgte die Kastration. Sein Immunsystem aufzubauen und ihn ein paar Kilo Gewicht zulegen zu lassen war ein hartes Stück Arbeit. Das Hemdchen fraß schlecht, hatte kein Vertrauen ins Futter und trank seltenst. Inzwischen wiegt er 26.5 kg und kriegt von beidem nicht genug
Zusammem mit mir ist er dann im September 2018 ins schöne Zirndorf zu meinem Partner gezogen. Der große Garten und die direkte Waldlage erfreuen ihn jeden Tag bei Such- und Apportierspielen. Er begleitet mich auf die Arbeit und uns beide vier mal die Woche zum joggen im Wald. Akira ist überall gern gesehen, denn er ist gut erzogen und ein Kampfkuschler. Auch das Entspannen und runterfahren musste zunächst gut trainiert werden. Akira ist ein Hibbelhund
Unsere letzte und andauerndste Trainingsaufgabe ist das Alleine bleiben. Hier hat er großen Stress. Doch mit positivem Training (konditionierte Entspannung, Ignorierzeit) hoffen wir noch auf weitere Erfolge.
Nun wird bald die nächste Aufgabe für ihn kommen. Unsere kleine Familie wird sich vergrößern. Wir planen ein Kind. Hier haben wir jedoch keine Sorgen, da Akira mit Kindern jeden Alters sehr gut zurecht kommt.
Abschließend ist zu sagen: danke, ihr lieben, dass wir diesem unglaublichen Schatz die Chance auf ein neues Leben bieten konnten. Er bereichert unseres jeden einzelnen Tag!
Nicole Drogla
PS: Gerne würde ich auch ein paar Bilder einstellen, finde aber keine Funktion hierfür