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 Betreff des Beitrags: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Di 5. Jan 2016, 15:06 
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Gemeinsam haben Sie die schwere Zeit durchgestanden und sind überglücklich dass Lizi alles gut überstanden hat, Lizi ist einfach nicht mehr weg zu denken!
Herzlichen Glückwunsch Familie Pfeiffer und natürlich auch an Lizi zu deinem Traumzuhause!
:D :D

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Name: Lizi
Geschlecht: Hündin
Alter: ca. 7 Jahre
Kastriert: Nein
Kupiert: Nein
Verträglich: Ja
Katzen: Ja
Kinder: Ja
Krankheiten: Fibrosarkom

Vermittlung durch: Rieke Neemann

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26.09.2015
Die kinder- und katzenliebe Lizi musste leider ihre Familie verlassen.

Unsere ungarischen Partner haben glücklicherweise rechtzeitig von Lizi's Schicksal erfahren.

Sie ist ein "Scheidungsopfer". Es fand sich keine Möglichkeit, sie zu behalten, und so wurde Lizi bis zum Wochenende in einer provisorischen „Notunterkunft“ vorübergehend untergebracht. Da ihr Aufenthalt dort zeitlich begrenzt war, wäre sie bald im TH abgegeben worden. Vor diesem Hintergrund wurde Lizi kurzerhand von einer unserer Pflegestellen nahe Budapest abgeholt und in sichere Obhut genommen.

Die hübsche Maus ist Artgenossen gegenüber völlig unkompliziert, Menschen sehr freundlich zugewandt, und vor allem liebt sie Kinder.

Lizi lebte in ihrer ehemaligen Familie mit 4 Kindern und einer Katze - die sie inständig geliebt hat - zusammen, sie durfte auch im Haus leben und ist somit stubenrein. Lizi wurde dort sehr gut versorgt, ist gechipt und hat auch alle erforderlichen Impfungen.

Lizi zeigt keine gesundheitlichen Defizite bis auf einen gutartigen Tumor am Gesäuge, der bei einem Routinecheck vor einem Monat festgestellt wurde.

Für Lizi wünschen wir uns eine Familie - sehr gerne mit Kindern - die ihr einen abwechslungsreichen Alltag bieten möchte, und sie rassegerecht, aber ihrem Alter entsprechend auslastet.


Update 08.11.2015

Eigentlich sollte für unsere hübsche und liebevolle Lizi jetzt endlich alles gut werden, doch leider kommt es oft anders als man denkt.

Lizis als gutartig eingestufter Tumor wurde entfernt, und die Untersuchung zeigt nun leider das Gegenteil. Es handelt sich um einen bösartigen Tumor - ein sogenanntes Fibrosarkom. In einer weiteren Untersuchung (einem Ganzkörper-CT) wurden zwar nirgends Metastasen oder Veränderungen gefunden, dennoch ist der Tumor in einer Zeitspanne von knapp 2 1/2 Wochen erneut gewachsen.


Wir haben inzwischen zu einer renommierten Tierklinik in Deutschland Kontakt aufgenommen. Die Onkologen haben sich Lizis Befunde genauer angeschaut, eine Einschätzung bezüglich der weiteren Behandlung kann leider erst erfolgen, wenn die Ärzte Lizi selbst untersucht haben.
Ob eine erneute Operation mit kompletter Tumorentfernung möglich ist, oder ihre Situation als palliativ einzuschätzen ist bzw. ihr mit einer eventuellen Bestrahlung mehr Zeit verschafft werden kann, wird sich erst nach dem Klinikbesuch zeigen.
Wir haben für Lizi eine liebevolle Familie gefunden, die sich dieser großen Aufgabe stellen und Lizi zur Seite stehen wird.
Dafür sind wir unglaublich dankbar!
Leider ist solch eine umfassende Untersuchung und eine anschließende Behandlung mit hohen Kosten verbunden. Wir möchten so gern helfen und würden uns daher freuen, wenn wir gemeinsam Lizi und ihre neue Familie finanziell unterstützen könnten.
Jede noch so kleine Spende ist wichtig, um alle Möglichkeiten für Lizis Lebensqualität ausschöpfen zu können.

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Unser Dank gilt auch allen Spendern und Unterstützern, die es möglich gemacht haben, dass Lizi Ihre Chance auf ein langes und glückliches Leben erhält.


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Di 5. Jan 2016, 15:11 
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Bevor die vielen Termine in Klinik und Co anstanden, gab es auch einen angenehmen Termin:
Familienshooting! und da durfte Lizi natürlich nicht fehlen!
:D

Hier die wunderschönen Resultate...


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Di 5. Jan 2016, 17:44 
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Liebe Familie Pfeiffer,

wie haben wir mit Ihnen gebangt und gehofft... und alles wurde gut. :D

Das haben Sie sich alle so verdient.

Jetzt wünschen wir noch eine lange und schöne gemeinsame Zeit.



Herzliche Grüße

Klaus-Uwe und Sabine Haake mit Pengö und Dömper


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Sa 9. Jan 2016, 18:15 
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Registriert: So 29. Mär 2015, 12:23
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Liebe Familie Pfeiffer,

wir freuen uns so sehr, dass sich alles zum Guten gewandt hat :D
Wir wünschen Ihnen eine wunderschöne gemeinsame Zeit - Liszi: wir können nur sagen: Du hast den Jackpot gezogen!

Viele Grüße,
Malte Hoog für den gesamten Pasztor-Clan

_________________
Gebt den "Älteren" eine Chance, Ihr bekommt es hundertfach zurück!!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Do 14. Jan 2016, 15:22 
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Liebe Emilia, Usha und Thomas,

was war das für eine Achterbahnfahrt der Gefühle?

Ein ständiges Auf und Ab - mal gute Nachrichten, mal weniger gute ... immer wieder auf Neuigkeiten warten, ausstehende Befunde ... eure Geduld wurde richtig strapaziert aber ihr habt durchgehalten! An Lizi und Ihre Genesung geglaubt, so feste die Daumen gedrückt, dass sie sicher schon geschmerzt haben.

Unglaublich und wahnsinnig beeindruckend wie ihr das alles gemeistert habt!

Dafür und für das tolle Zuhause dass Lizi bei euch hat, möchte ich nochmal von ganzem Herzen danke sagen!

Viele Grüße
Rieke mit Joshi und Peri


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Fr 23. Dez 2016, 20:43 
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Es hat uns wunderbare Post von Lizi und ihrer Familie erreicht ...

Liebe Rieke, liebe Freunde von VIN!

Nach dem ersten Jahr mit unserer Lady Lizi wollen will ich Euch ein wenig von unserem Leben mit Hund berichten.

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Als Hundeanfänger hatten wir nach 2 Jahren intensiver Beschäftigung mit dem Thema Hund zunächst Kontakt zur Südpfälzer Vertretung von VIN gesucht und zeitgleich unsere „Bewerbung“ für eine einjährige Hündin an den damaligen Vorstand gemailt. Nach dem ersten Treffen mit Nicole Fuchs, Gabi Wendling, Moni, Bernd (und den Hunden) sowie einem weiteren Besuch von Nicole Fuchs bei uns zu Hause, bei welchem Nicole sich Emilias Umgang mit ihrer Hündin genau ansah war klar: wir wollen einem VIN Fellnase ein Zuhause geben, mein Traum vom großen Hund würde sich aufgrund des gesunden Respekts unserer damals 11 jährigen Tochter Emilia nicht verwirklichen lassen und: es sollte ein Weibchen werden.

Nicole riet uns, entgegen meiner ursprünglichen Vorstellung zu einer „älteren“ Hundedame, was vor allem mir einleuchtete ;-) und meinem Team (Thomas und Emilia) recht war. Da wir keine Eile hatten, bat ich Nicole uns die passende Hundedame auszusuchen. So vergingen einige Monate in welchen ich natürlich immer äußerst gespannt die Updates auf der VIN Seite verfolgte und dann sah ich sie: LIZI, 7 Jahre alt ,sehr kinderlieb und für mich wunderschön.

Nicole weilte derzeit im Urlaub, war aber dennoch abends zu erreichen. Da das Wort Geduld aber nicht wirklich Teil meines Stammwortschatzes ist, nahm ich sofort Kontakt mit Rieke auf. Das erste Telefonat dauerte ca. 1 Stunde, ich werde es sicher nie vergessen. Rieke erzählte mir sofort, dass es noch andere Bewerber für Lizi gäbe und klärte mich aufrichtig und ehrlich über Lizis Tumor auf, welcher sich nach dessen Entfernung histologisch bösartig herausstellte. Dies war natürlich zunächst ein Dämpfer. Was in den nächsten Wochen folgte waren tägliche Telefonate mit Rieke und Nicole, eine erneute, sehr kostspielige Untersuchung in Ungarn, eigene Recherchen und Gespräche mit einer Tierärztin ob der Einschätzung bzw. Prognose für Lizis. Rieke versorgte mich immer wieder mit neuen Bildern und Videos von unserer Lizi. Ein Wechselbad der Gefühle, denn mein Team und ich mussten uns immer wieder vor Augen führen, dass Lizi vielleicht nie zu uns kommen würde. Auch war zu entscheiden, ob man Lizi den Stress einer Ausreise etc. wirklich zumuten sollte, wenn sich ein zweiter Befund als maligne herausstellen würde. Wir als Familie fürchteten uns zu bald von Lizi verabschieden zu müssen, wäre sie erst einmal bei uns. Dennoch zeigten wir unserem Umfeld stolz Bilder von Lizi. Die Reaktion waren aufgrund Lizis Gesundheit durchaus ambivalent.


Die Herbstferien standen vor der Tür, Rieke und ich telefonierten weiterhin fast täglich zwischen Deutschland und Fuerteventura. Wir stellten den Kontakt zu deutschen Spezialisten in Hofheim her. Rieke versorgte den dortigen Oberarzt mit allen nötigen Bildern und Konsilberichten. Ich selbst versuchte mit meinem medizinischen Wissen und dem englischsprachigen histologischen Ergebnisse von Lizis erster OP einzuordnen. Der Hofheimer Oberarzt riet Rieke zu einer weiteren Operation, konnte jedoch nicht garantieren, dass die auffälligen Inseln auf dem CT nicht doch weitere bösartige Tochtergechwulste seien. Das Zittern ging weiter. Lizi begleitete mich in Gedanken täglich auf meinen langen Strandspaziergängen, es flossen viele Tränen, die ich verstohlen wegwischte, denn: wie konnte es sein, dass mich ein Hund so berührte, der doch längst nicht zu uns gehörte: oder doch?

Beim Frühstück diskutierte mein Team und ich immer wieder die Situation um unserer Lizi.
Mein Mann überwältigte mich mit seinem männlich nüchternen Resume, dass Lizi nach der OP doch noch ein paar super Jahre bei uns haben könnte und ein Hund sich auch nicht täglich den Kopf darüber zerbricht, wie krank er sei. Klare Worte!

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Dann kam der Anruf, dass das VIN Team sich sowohl für die Ausreise als auch die neue OP entschieden habe. Die Freude war unbeschreiblich. Rieke beriet uns weiterhin überaus sensibel und ehrlich über die Entscheidung einen kranken Hund aufzunehmen.
Ich war dann doch irgendwann überfordert und so fragte mich Rieke, ob wir uns vorstellen könnten Lizis Pflegestelle zu sein und sie auf ihrem Weg nach Hofheim zu begleiten. Nach der OP könnten wir dann offen und ehrlich entscheiden.

Lizi hatte mein Herz längst erobert, das wusste ich, auch wenn ich es nicht aussprechen wollte. Was die Prognose ihrer Krankheit anbetraf, verglich ich Lizi ein wenig mit der Adoption eines Kindes. Auch hier weiß man nicht, welche Vorprägung dieses Kind mitbringt oder wie es sich entwickeln wird.

Wir sagten sofort zu. Dann ging alles sehr schnell. Für Lizi wurde ein unglaublicher Betrag an Spenden gesammelt. Es kam sogar zu einer Patenschaft für Lizi. Die Hilfsbereitschaft überwältigte uns. Unser inniger Wunsch, dass Lizi einen Platz auf dem November- Transport bekäme erfüllte sich. Lizi kam am 20.11.2016 zu uns.

Die Tage davor verbrachten Emilia und ich mit SHOPPEN für Lizi.
Eine Leine, die toll aussieht, sich im Nachhinein aber als viel zu schwer herausstellte :-),
ein passendes Halsband, welches sich bei Gebrauch immer wieder verstellte und was man sonst eben so denkt zu brauchen :-)!
Rieke wurde über alles direkt via Whatsapp und Telefon informiert.

Am Tag der Ankunft fuhren Thomas und ich in aller Herrgottsfrühe in die Nähe von Bonn. Rieke hatte uns alle Kontaktdaten gegeben. Am Abend zuvor hatten wir noch einmal telefoniert. Rieke hatte mich all die Wochen so intensiv begleitet, uns dermaßen viel Zeit gewidmet und mir fiel absolut das Herz in die Hose, sie bei der Übergabe nicht an meiner Seite zu wissen.

Der Transporter rollte an, inzwischen waren einige Menschen mit und ohne Hund angekommen um ihre neuen Schützlinge in Empfang zu nehmen. Gesprochen wurde wenig, was aber sicher an den Temperaturen und der Uhrzeit lag. Hund um Hund wurde aus dem Transporter geladen. Ich hatte plötzlich Angst, dass man Lizi verwechseln könne. Ich vernahm Bellen,aufgeregtes Fiepsen und wäre am liebsten selbst in den Transporter gesprungen um unsere Lizi endlich da rauszuholen. Einige Hunde erkannte ich von der VIN Seite wieder. Lizi wurde relativ spät ausgeladen. Sie kam mir doch recht klein vor, wo doch der Brustkorb auf den Bildern so massig erschien.
Meine erste Aktion an unserer Lizi war das furchtbare Metallhalsband gegen ihr neues auszutauschen. Dann führten wir sie kurz zum Pipi machen und danach ab ins Auto.

Für den ersten Transport hatte ich eine Hundeplane, Decke und ein bezogenes Kissen im Kofferraum vorbereitet. Lizi fuhr im Fußraum zwischen meinen Beinen nachhause zu uns! Ihre Schnauze legte sie an Thomas Hand, die am Schaltknüppel hielt. Endlich angekommen.

In der darauffolgenden Woche konnte ich Lizi bereits in der Klinik in Hofheim vorstellen, die OP erfolgte 2 Wochen nachdem Lizi bei uns eingezogen war. Doch zuvor gab es die erste Fotosession.

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Danach folgten ein wilde, aufregende aber auch sehr nervaufreibende Zeit mit uns als Hundeanfänger und einer frisch operierten Lizi.
Ich nahm Lizi samt Wunddrainage und Auffangbehältnis, Decken und Wärmflasche im Kofferraum zur Arbeit, schaute anfangs nach jeder Stunde auf Zehenspitzen nach ihrem Befinden und lernte unseren Tierarzt sehr intensiv kennen ;-). Lizi erholte sich sehr schnell, mit jedem Tag der Genesung steigerte sich aber auch ihr Bewegungsdrang. So raste ich mehrmals mit einer abgetretenen Drainage, durchnässtem Body etc. zum Verbandswechsel. Thomas hatte das Vergnügen, dass er Lizi ohne Maulkorb fixieren und halten musste, während ein riesiges Wundsekrethämatom ausgedrückt wurde, da Lady Lizi mal wieder die Drainage rausgerissen hatte. Wir kamen irgendwann nicht mehr umhin Lizi zu sedieren. Was wir nie wieder tun werden. Es waren Horrorstunden bis das Sedativum endlich abgebaut war und unsere Lizi vom Verhalten wieder normal war. Rieke und Nicole standen mir moralisch mit wertvollen Tipps oder einfach nur Zuhören zur Seite, das half schon so sehr.
Nochmal: wir waren blutige Anfänger!

Irgendwann kam dann auch die lästige Drainage raus, welche das Leben ein wenig leichter machte. Lizi musste noch immer ihre Bodies und auch die Halskrause tragen, was ihr natürlich total gut gefiel- nämlich überhaupt gar nicht!
Kurz vor Weihnachten war der größte Spuk vorbei, ach ja und wir mussten uns ja noch entscheiden, ob wir Lizi nun behalten würden:
Rieke hatte uns vorsichtigt informiert, dass es weitere Interessenten für Lizi gäbe und sie zügig eine Entscheidung bräuchte.
Noch ehe der histologische Bericht von Rieke mitgeteilt wurde, war im Familienrat klar: sie bleibt- und zwar sowas von!
Emilia übernahm den Anruf bei Rieke, die vor Rührung anfing zu weinen. Das größte Weihnachtsgeschenk für uns alle war jedoch, dass noch vor Weihnachten der Anruf aus Hofheim kam: Lizi's histologischer Befund wies keinerlei bösartiges Gewebe mehr auf. Sie war gesund.

Auch diesen Moment werde ich nie vergessen: ich rief danach sofort bei Rieke an und teilte ihr das Ergebnis mit. Wir hatten es alle gemeinsam geschafft. Lizi war bei uns, die OP war überstanden, wir würden sie nicht mehr hergeben – und sie war gesund.

In den folgenden Wochen und Monaten lernten wir alle Einsteiger- Höhen und Tiefen frischgebackener Hundehalter kennen. Denn nun fing der Spass erst richtig an.
Lizi dominierte anfangs gerne mal mit Gerammel, vor allem direkt nach den Mahlzeiten. Egal, wer den Raum betritt wurde von ihr zunächst sehr tief angebrummt und bellend abgecheckt. Auch hier coachte uns Rieke mehr als einmal telefonisch durch die Situation. Dann tat sich unsere Lady mit dem Alleinbleiben immens schwer, was zu fast durch gekratzten Türrahmen führte. Ich selbst war beim Gassi gehen äußerst angespannt und scheute plötzlich die Begegnung mit anderen Hunden. Mein atemberaubendes Geschick mit der Schleppleine zwang mich mehr als einmal unfreiwillig zu Boden. Lizi zeigte mir, dass es für sie nichts schöneres gibt, als sich zur Tarnung in Rehexkrementen zu wälzen.

Unsere Nächte wurden fast täglich durch empörtes Bellen von Lizi unterbrochen, die sich erstmal an alle Geräusche aber auch die nächtlichen tierischen Besucher in unserem Garten gewöhnen musste. Von wegen, Lizi mag Katzen ;-).

Inzwischen ist ein Jahr vergangen, Lizi hat sich nicht nur optisch (OP Narbe, Fell) erholt, sie ist auch bei uns angekommen. Die Türrahmen zieren nun Aluschienen, sie hat ihren festen Platz auf der Couch, mehr Chillecken, samt bezogener Kissenhülle (Biberwäsche), als die Menschen dieses Hauses. Leinen und Halsbänder in allen denkbaren Ausführungen. Mein Mann Thomas, der ein absoluter Ordnungsmensch mit fast sterilem Hygieneanspruch ist, ruht regelmässig mit Hund im Arm oder auf ihm.

Am Seiteneingang unseres Hauses wurde unter dem Carport eine Duschstation für Lizi eingerichtet um die Reste von Lizis Wälzmanövern zu entfernen. Emilia führt Lizi längst alleine sehr souverän durch Wald und Wiesen und beschäftigt sie mit Versteckspielen etc. Ich gehe mit Lizi unangeleint regelmässig joggen und freue mich über jeden Hund und die meisten Halter, die ich treffe. Lizi reiste mit uns an Ostern begleitet von Verwandten in den Skiurlaub und im Herbst nach Südtirol.

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Naja und was die Nachtruhe anbelangt, verbringt Lizi ihre Nächte inzwischen bei Thomas und mir im Elternschlafzimmer. Alleine bleibt Lizi immer noch nicht gerne, jedoch klappt es immer besser.

Alles was wir früher in Bezug auf Hundehalter und deren Anschaffungen,inkonsequentem Verhalten( Sofa, Schlafzimmer...) belächelten, potenzieren wir und stehen dazu!

Ich habe es bisher einfach zeitlich nicht geschafft mich im Forum zu melden. Die Zeit nach Lizis Ankunft war für uns alle so aufregend und komplettes Neuland. Auch hier sei Rieke nochmals gedankt, denn sie hat Euch alle im Forum gedankt und über Lizis Entwicklung berichtet. Ich hoffe damit niemanden vor den Kopf gestoßen zu haben.

Allen die uns in dieser Zeit in Gedanken und durch Taten beistanden, Lizi mit Spenden den Weg in ihr neues Leben bei uns ermöglichten, danken wir von ganzem Herzen.

Die Art und Weise, wie die Menschen von VIN dieses Ehrenamt ausfüllen sucht ihresgleichen. Euch gebührt unser größter Respekt.
Liebe Rieke, Dein Einsatz rund um Lizi, die intensiven Gespräche... unsere gemeinsame „Hundeschwangerschaft“ samt Tränen und viel Gelächter, bis sie dann endlich da war und darüber hinaus- mir fehlen noch immer die Worte, denn Lizi war auch damals nicht der einzige Fall, welchen Du betreutest. Mir hast Du immer das Gefühl gegeben, dass ich mit meinen Fragen oder meinen Startschwierigkeiten mehr als eine Anlaufstelle hatte.

Es war eine intensive Zeit, die uns wohl immer miteinander verbinden wird- bis die nächste Fellnase bei uns einzieht;-).

Ich wünsche dem VIN Team, allen Mitgliedern von ganzem Herzen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.

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Emilia, Usha und Thomas mit LIZI

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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Sa 24. Dez 2016, 07:54 
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Registriert: Mi 30. Dez 2015, 17:58
Beiträge: 47
Hallo Emilia, Usha und Thomas,

was für eine schöne Geschichte zu Weihnachten und mit einem so glücklichen Ausgang für Euch vier.

Ich habe den Bericht zweimal gelesen und finde die offene Art und diese tiefe liebe zu LIZI so beeindruckend. Man konnte den inneren Kampf zu Beginn förmlich spüren und doch war da schon klar, dass LIZI bei euch einzieht wird und ihr die Maus nie wieder hergebt.

Vielen Dank dafür.

Wir wünschen Euch allen ein schönes und ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in das, hoffentlich von vielen neuen tollen Abenteuern gespickte, Jahr 2017.

Sabine, Jürgen und Charly

„A HOME WITHOUT A DOG IS JUST AN HOUSE“


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: So 25. Dez 2016, 11:45 
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Registriert: Mi 7. Mär 2007, 18:53
Beiträge: 926
Eine wunderbare Geschichte......

Danke allen Beteiligten für ihr Durchhaltevermögen, das es ermöglicht hat, dass Vier- und Zweibeiner zusammengewachsen sind.

Weihnachtliche Grüße
Ruth & Cara


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Mo 26. Dez 2016, 15:36 
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Registriert: So 29. Dez 2013, 13:25
Beiträge: 6366
Liebe Emilia, Usha, Thomas und natürlich Lizi,

DANKE, danke für diese wundervollen Worte, zuerst liefen die Tränen, dann musste ich herzlich lachen.

Für euch alle, vor allem auch eure unglaublich wundervolle Tochter alles Liebe und weiterhin beste Gesundheit für Lizi.
Ein glückliches 2017 von Bärbel Jander mit Willi und Rossi

_________________
Man kann in die Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen heraus streicheln (Astrid Lindgren)


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Di 27. Dez 2016, 16:25 
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Registriert: Fr 30. Jan 2015, 18:36
Beiträge: 476
Wohnort: Wien
Was für eine Geschichte mit einem schönen happyend!
Ich wünsche Euch mit Eurer Lizi ein abenteuerreiches, schönes, aber allem voran ein gesundes Neues Jahr! Und das Gleiche gilt auch für alle kommenden Jahre.

_________________
----------------------------------------------------------
liebe Grüße aus dem schönen Wien!
Jutta mit Lisa und Fanni für immer im Herzen und in Gedanken eingebrannt

Seit 27. Dezember 2023 ist Poldi mein Weggefährte.


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Mi 28. Dez 2016, 15:00 
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Liebe Usha,

als ich deinen Bericht gelesen habe, hatte ich wahnsinnige Gänsehaut. Ich konnte erst gar nichts dazu sagen.
Es hatte mir die Sprache verschlagen. Zack war ich wie gebeamt in der damaligen zeit ... hab mich fast selbst gesehen wie ich mit dir am Quasseln war :-)

Was habt ihr da mit uns und Lizi mit gemacht :-) ein ständiges Auf und Ab.
Mal rief ich an mit guten Nachrichten, mal mit weniger guten ... es war eine unglaublich intensive Zeit mit euch und es hat solch einen Spaß gemacht euch und Lizi zu begleiten, vor allem wenn ich an das "Ende" denke. Ach liebe Emilia, du bist auch wirklich der Wahnsinn gewesen, wie du die ganze Entscheidungsfindung aufgenommen hast, wie erwachsen deine Gedanken schon waren. So ein Kind habe ich noch nicht erlebt, da hat es mich doch regelmäßig aus den Schuhen gehauen.

Der Kracher war dein Anruf: als du mir die Nachricht überbracht hast: Lizi darf bleiben! Da kommen mir jetzt noch die Tränen.

Ich danke euch so sehr für den schönen Platz den Lizi bei euch haben darf. Dafür, dass ihr trotz aller Schwierigkeiten nie aufgegeben habt.
Dafür dass ihr wahnsinnig über euch hinaus gewachsen seid und ich danke dir liebe Usha dafür, dass du dies auch so mal hier niedergeschrieben hast. Denn ich hoffe, dass es vielleicht dem ein oder anderen auch Mut macht durchzuhalten, wenn es gerade am Anfang nicht ganz so "rund" läuft.

Fühl euch fest umarmt und knuddelt Lizi lieb von mir!
Rieke


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Di 3. Jan 2017, 17:44 
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Registriert: Mo 5. Dez 2016, 12:07
Beiträge: 11
So eine tolle Geschichte mit glücklichem Ausgang für alle Beteiligten! Hatte beim Lesen Tränen in den Augen!
Weiterhin alles Gute für Euch (auch von unserem Zsandar-Bub)!


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Fr 7. Feb 2020, 09:40 
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Beiträge: 33308
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Post von Lizi und ihrer Familie ....



Die Weisheit der Hunde

Wir, das Team Pfeiffer- Brecht mit Vizsla Damen Lizi und Greta wünschen allen ein gesegnetes neues Jahr!

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Vergangenen Sonntag Abend klingelte unser Telefon, ich war gerade auf dem Sprung zum Treffen mit einer Freundin, als ich meinen Mann Thomas sagen hörte: „Ah, von Vizsla in Not. Alles klar, jetzt kann ich Sie zuordnen. Das ist kein Problem, das ist 15km von uns entfernt.“
Sofort war ich angetriggert, musste ja aber losfahren.

Nach einer gefühlten Ewigkeit (ca. 15 Minuten später) bekam ich von unterwegs endlich meinen Mann ans Telefon. Ich war gespannt, wie ein Flitzebogen: sollte wir Akut- Pflegestelle werden, war irgendwas mit einem VIN Hund, ein Notfell, …? Thomas hatte das Telefonat mit Martina Zürn geführt, wo ich mich doch mit allem viel besser auskenne ;-). Thomas berichtete mir dann, dass Vizsla in Not uns gerne zu einer Vorkontrolle schicken wollte, da wir inzwischen viel Erfahrung gesammelt hätten und unser Start mit unserer Lady Lizi alles andere als einfach war. Waaaas? Uns ??? Welch Ehre!

Unsere erste Vorkontrolle. Wir fühlen uns alle total geehrt und werden als Team dort aufschlagen.
In jedem Fall zwei Menschen, die genaue Kombi ist noch nicht raus und unsere beiden Vizsladamen.

Warum? Weil jeder Mensch in meinem Team inzwischen auf seine Art Hundeexperte für unsere Damen ist und doch eine individuelle Sicht hat, die die jeweils andere komplementieren kann. Weil es uns wichtig ist, dass die ausgewählte Hündin in gute Hände kommt. Weil wir die Arbeit von Vizsla in Not schätzen und noch heute unendlich Dankbar sind, dass man uns Greenhorns vor vielen Jahren unsere Lizi anvertraut hat.

Martina Zürn bat Thomas um neue Bilder von den Hunden und da mich schon länger die Idee kitzelt wieder von meinem Team zu berichten, unsere Hundedamen zwischen den Jahren von einer begnadeten jungen Fotografin abgelichtet wurden, packe ich die Gelegenheit am Schopfe.
Was allem zugrunde liegt ist aber der Hund mit dem alles begann, unsere Lizi, die älter geworden ist, von der ich noch berichten möchte, jetzt wo sie weiss um die Schnauze geworden ist, abgebaut hat, wohl noch immer viel Spass am Leben hat, ich aber wahrnehme das ihr Leben endlich ist und ich nichts davon verpassen möchte.

Doch zunächst zur Teamerweiterung: Greta, Magyar Vizsla inzwischen 3 Jahre alt.

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Seit 2 Jahren bei uns „auf Probe“ :-). Greta ist kein Hund von VIN, da wir schneller waren, aber auch Greta ist ein Vermittlungsvizsla und gehört daher auch irgendwie zur VIN Familie, wie wir finden.
Greta wurde mir über What'sApp von einer guten bekannten wie folgt vorgestellt.

Ein Bild von Greta mit den Worten: Hallo, ich bin Greta, 14 Monate alt und suche ein neues Zuhause. Mitten ins Herz. Aber 14 Monate alt?
Alle, die sich jetzt angetriggert fühlen verordne ich direkte Entspannung, denn die Bekannte ist selbst Halterin einer Vizsla Hündin und diese Nachricht wurde bewusst nur an Viszlahalter verschickt bzw. weitergeleitet...warum nur :-)?
Ich bin ja davon überzeugt, dass im Leben nichts ohne Grund bzw. Vorsehung geschieht, denn ich hatte mich insgeheim längst mit der Option eines zweiten Vizslas beschäftigt.

Also unterrichtete ich mein Team von Greta, die ja gerade mal 20km von uns wohnte mit der Idee, sie uns einfach mal anzuschauen- ohne zwingende Konsequenz. Im Nachhinein stellt es sich bei meinem Hautkolorit immer wieder als geschickt heraus, dass ich nicht rot werden kann, bzw. das Unterbewusstsein anders arbeitet. Bewusst war mir der Hintergedanke, geschweige denn der Ausgang dieses Besuches wirklich nicht.
Unterdessen hatte ich mit der Dame, die die private Vermittlung von Greta für den Halter übernommen hatte mehrere schöne und sehr aufrichtige Telefongespräche, in denen mir Gretas Geschichte authentisch erzählt wurde.

Ich hatte im Vorfeld Nicole Fuchs, eine ehemalige Mitarbeiterin von VIN um Rat und Einschätzung der Situation gebeten- schließlich handelte es sich um 2 Hündinnen- aber wir wollten uns Greta ja nur anschauen ;-). Nicole bestätigte mich in meiner Intuition, Lizi bereits zum ersten Treffen mitzunehmen und genau auf ihre Reaktion und Körpersprache zu achten.

An einem Freitag fuhren Emilia, Lizi und ich los, um Thomas vor der Praxis des Vorbesitzers von Greta zu treffen. Nach einer kurzen Vorstellung der „Vermittlerin“ und gegenseitiger Begrüßung wurde uns Greta vorgestellt. Mein erster Eindruck: „Oh je, was ein riesen Schädel, super hibbelig und nervös. Dieser Hund ist ein Fulltimejob. Die Funktionsstelle an der Schule kannst Du knicken.“ Eigentlich war meine Entscheidung bereits gefallen. Greta ist nichts für uns. Lizi beschnupperte Greta kurz, war nicht angetan von ihr aber auch nicht abweisend. Unsere souveräne Lizi eben!
Emilia fand sie natürlich süß. Thomas hielt sich neutral. Die Vermittlerin suggerierte, dass wir Greta ja beim nächsten Wiedersehen über Nacht mitnehmen könnten, dass man sieht, wie das mit den beiden Hundedamen funktioniert. Wir bedankten uns für das Kennenlernen und wollten nachhause fahren, als Gretas Vorbesitzer uns bat, Greta kurz zu halten, während er seine beiden Dackel in sein Auto lud. Greta platzierte sich zwischen Thomas, Emilia und Lizi, als ob dies das Normalste der Welt sei. Als der Vorbesitzer sie holen wollte, stand Greta nicht mehr auf. Sie weigerte sich zu ihm zu kommen. Die Vermittlerin und der Vorbesitzer flüsterten irgendetwas, mir war die Situation eher peinlich. Dann fragte uns die Vermittlerin, ob wir Greta auf Probe übers Wochenende nicht einfach mal mitnehmen wollten. Hat die eigentlich einen Knall? Die geben diesen Hund einfach fremden Mensche mit? Ich eilte zu meinem Mann und gab ihm innständig zu verstehen, dass dies ausnahmsweise keine abgemachte Sache sei!

Die Antwort meines Mannes: „Das ist glaube ich bereits von Greta selbst entschieden. Übers Wochenende, warum nicht?“
Waaaaas???? War ich jetzt im falschen Film? Schnell Emilia gefragt, war natürlich überflüssig, unsere Tochter war bereits im Glück.
Greta, die laut Vorbesitzer ein großes Problem mit Kofferräumen und Autoboxen hat, sprang nachdem wir uns einig waren, direkt in Lizi's Box, legte sich ab und hüpfte vor unserem Haus angekommen fröhlich und neugierig wieder aus der Box raus.

Ankunft Greta:
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hier noch auf "Sicherheitsabstand"
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Gretas Wochenendbesuch auf Probe dauert inzwischen 2 Jahre, zunächst wurde er auf eine Woche ausgedehnt, denn wir mussten ja schauen, wie sich die beiden Ladies unter der Woche verhielten und auch wie wir das im Alltag gestemmt bekämen. Wir sind nun seit 2 Jahren offiziell Besitzer von Greta, Thomas suchte mir direkt eine größeres Auto und den Konrektorenjob an der Schule habe ich nie angetreten. Gretas Vorbesitzer sowie ihre Vermittlerin treffen wir regelmäßig zum gemeinsamen Gassigang.

Wieder mussten ich und mein Team einfach so ganz viel neues dazulernen, denn als Lizi zu uns kam, war sie bereits eine souveräne Hundedame von 7 bzw. 8 Jahren und wir die Anfänger. Greta hat ein großes Thema mit kleinen Kläffern, sowas kannten wir von Lizi gar nicht. Unser „Baby“ war in den ersten 12 Monaten jedoch im Sozialverbund mit zwei ungezogenen Dackeln aufgewachsen- wer kann ihr die Reaktion da verübeln ;-). Greta stellte sich trotz ihres kalendarischen Alters generell als unerfahrenes weltfremdes Riesenbaby heraus. Mir war klar, das Greta nur in Kombination mit Emilias Hilfe bei uns bleiben konnte. Emilia willigte in diesen Deal ein und hat mich noch keinen Tag hängen lassen. Mein Team und ich wachsen ja gerne an unseren Aufgaben- nur Lizi war mitunter sichtlich genervt von diesem Wirbelwind, was ständig ihre Nähe aufsuchte.
Emilia begann mit 13 Jahren Greta im Mantrailing zu führen, Lizi begleitete uns, dass ich nicht alleine im Auto warten musste :-).

Ich ließ Greta und mich als Schul-und Therapiehundeteam (Hund&Mensch) ausbilden. Während dieser Ausbildung habe ich soviel dazugelernt, was für mich inzwischen essentiell für die Beziehung Hund und Mensch aber zwischen Hund und Hund erscheint und musste einmal mehr feststellen, was wir eigentlich zu Beginn mit Lizi alles gar nicht wussten und sicher auch falsch gemacht hatten.
Nachdem sich Greta bei ihrem letzten Einsatz an der Schule sprichwörtlich vor meinen Füßen übergeben hatte, es somatisch dafür aber absolut keinen Grund gab, beschloß ich mit Greta wenn überhaupt nur noch am Studienseminar in kleinen Gruppen zu arbeiten oder während der Hypnosetherapiestunden oder Therapiespaziergängen, falls dies ein Klient wünscht. Heute weiß ich, dass Greta mich selbst zu der Zeit in meinem beruflichen Umfeld spiegelte. Von wegen Hunde sind unsensibel.

Lizi duldete Greta zwar von Anbeginn, doch Greta musste sich Lizi's Liebe und Zuneigung erkämpfen. Zum Glück ist Greta penetrant wie eine Schmeißmücke und bestach mit ihrem immer noch sehr infantil wirkendem Charme langsam aber sicher auch Lady Lizi.

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Interessanter Weise begeisterte sich Lizi nun auch wieder für mehr Bewegung und Spielchen sowie Leckereien (Bananen) die sie zuvor strikt ablehnte. Wir hatte 2 Jahre in denen ich mit den Vierbeinern intensiv im Feld unterwegs war und sehr viel Spass hatten aber auch interessante und neue Erfahrungen sammeln durften.
Inzwischen ist unsere Lady Lizi definitiv im Rentenalter angekommen. Aufgefallen ist es mir zunächst, dass sie häufiger stehenblieb und jetzt einfach in ihrem Tempo laufen muss, am besten ohne Leine. Autos ignoriert Lizi noch immer gekonnt, weswegen Emilia und ich mit den Hunden am liebsten in der Natur sind , wohingegen Thomas das im Städtchen mit ihr sehr gut hinbekommt. Die Kellertreppe wird peinlich genau in den Winkeln erklimmt, wo die physikalischen Hebel mit wenig Kraftaufwand am besten wirken.

Lizis Muskulatur an den Hinterläufen ist etwas degeneriert, die Hüfte war nie wirklich sauber in der Bewegung, auch zeugt ihre Körperhaltung von fortschreitender Arthrose in den Gelenken. Was Lizi mit 84 Menschenjahren auch haben darf. Lizi ist in allem einfach langsamer geworden und scheint den Moment einfach zu genießen.

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Die Bewegungen sind genau dosiert und je nach Motivation, die ihr zugrunde liegt, in Zeitlupe oder aber im Zeitraffer (Abwiegen des Futters und anschließender Verzehr). Das Gassigelände wurde passend zu Lizis Bedürfnissen neu erschlossen, wobei sie immer ein bis zwei Tage auch ausruhen darf und ihre Streifzüge durch unser Gelände macht. Für das Auto wurde eine Rampe gekauft. Lizi hat sich für ihr Rentenalter etwas ganz besonderes ausgedacht. Sie pienst und beschwert sich lauthals, ohne körperlichen Grund, zu mindest keinen, den ein TA feststellen kann.

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Dem zugrunde liegt stets die Empörung, dass sie nicht geschmust wird oder Greta genau da liegt, wo Greta gerne liegen würde- nicht dass wir VIELE kuschelige Liegeplätze für die beiden hätten. Im Spiel mit Greta spiegelt sich immer wieder Lizi's Souveränität des Alters. Auch hier sind alle Bewegungen und Manöver sehr kräftesparend dosiert und von einer unheimlichen Großmütigkeit gegenüber der teilweise noch immer tumben Greta geprägt. Lizis Körper weist einige Lipome auf, die sie aber nicht weiter einzuschränken scheinen.
Da Lizi die Gestalten zu den nächtlichen Geräuschen aus unserem Garten nicht mehr genau zuordnen kann und sich dann stets furchtbar darüber aufregt, beschlossen wir, dass Lizi bei uns im Schlafzimmer schläft- klares Altersprivileg.

Auch sucht Lizi generll mehr denn je die körperliche Nähe zu uns. Inzwischen regle ich nach den Zeichen meiner alten Hundedame und nach einer sehr unschönen blutigen Begegnungen mit einer Hündin, den Kontakt mit anderen Hunden für sie, da Lizi sich physisch nicht mehr gegen junge, vor allem schlecht erzogene Artgenossen samt Haltern zur Wehr setzen kann. Die Aussage, anderer Hundehalter: „ach die regeln das doch unter sich“ erscheint mir in diesem Kontext mehr denn je als Riesenfarce.

Lizi besticht mit ihrer Weisheit und Gelassenheit Tag für Tag und ist nach wie vor immer gut gelaunt, wenn ihre Menschen um sie rum sind-sogar Greta wird inzwischen von ihr beschmust.


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Ich weiß, dass Lizi nicht ewig bei uns sein wird, ich genieße jeden Tag mit ihr und lerne von ihrer Souveränität und Würde- außerhalb ihrer Piensphasen.

Lizi kam mit ungewisser Gesundheitsprognose zu uns in die Südpfalz und erfreute/ erfreut sich seither eines ausgelassenem Hundelebens und inzwischen eines geruhsamen Altersruhestands bei uns. Sie liebt und genießt ihr Hundeleben bei uns nach wir vor- und wir lieben sie.

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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Fr 7. Feb 2020, 10:07 
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Registriert: Do 19. Apr 2018, 18:58
Beiträge: 192
Liebe Familie Pfeiffer-Brecht,

was für eine wunderschöne Liebesgeschichte über die würdevolle Lizi und die besonders schönen Seiten der Übernahme eines älteren Fellbündels sowie die ganz anderen Herausforderungen mit einem jüngeren Hundekind. Ihre Ehrlichkeit zu der ersten Begegnung mit Greta und die beruflichen Folgen aufgrund der dann durch Greta "herbeigezauberten" Übernahme, haben mich sehr beeindruckt und ich bin froh, wie sehr Sie dafür belohnt werden.
Sie haben nicht einen Hund übernommen, sondern ein Familienmitglied adoptiert. Jedes Bild und jedes Wort von Ihnen sind Liebe pur für beide Fellnasen.

Danke für diese anrührend schöne Geschichte, die hoffentlich noch lange viele Fortsetzungen erlaubt.

Viele Grüße
Nad Pfeiffer (nicht verwandt und nicht verschwägert :D ) mit Vizsla Snooker

_________________
Gesegnet ist die Person, die sich die Liebe eines alten Hundes verdient hat.
(Sydney Jeanne Seward)


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 Betreff des Beitrags: Re: Lizi - ca. 7 jährige UK-Hündin
BeitragVerfasst: Fr 20. Jan 2023, 10:34 
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Registriert: Do 14. Feb 2008, 18:33
Beiträge: 27598
Wohnort: 63867 Johannesberg
Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten

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Liebe Usha und Familie,

Lizi hat sich auf ihren letzten Weg gemacht und Ihr habt sie bis zum Schluß liebevoll begleitet. Sie wird immer einen Platz in Euren Herzen haben.

Es waren sieben wundervolle Jahre, die Lizi bei Euch im Rudel erleben durfte. Sie war eine ganz besondere Persönlichkeit.

Danke für das zweite Leben, welches Ihr Lizi geschenkt habt.

Viele traurige Grüße

von Eurem Vizsla in Not Team



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