Hallo zusammen, Helló mindenki, Fülöp
ich habe mir gedacht ich melde mich mal.
Letzten Samstag vor drei Monaten, auf den Tag genau, bin ich bei Birthe und Volker angekommen. Gegen Mittag bin ich, deutlich früher als geplant, dem Füle-Express entstiegen. Die beiden waren schon total aufgeregt, Birthe konnte mich vor lauter Aufregung kaum in Empfang nehmen. Meine beiden Chauffeure waren sehr gut organisiert und haben die Papiere und mich natürlich auch ordnungsgemäß, sogar mit Foto übergeben. Und zack fuhren sie weiter mit meinen Kumpels, ich hoffe, die haben auch eine tolle Familie gefunden.
Angekommen auf dem Grundstück musste ich erst einmal pullern, die beiden haben, glaube ich, noch nie einen Hund so viel pullern sehen. Naja, ich war ja schon etwas unterwegs und aufgeregt noch dazu. Die beiden waren mir auf Anhieb sympathisch, hatten sie doch alles bestens vorbereitet.
Die ersten Tage in meiner neuen Umgebung waren recht anstrengend für mich, so habe ich beschlossen, mich erst einmal ordentlich auszuruhen und habe geschlafen und geschlafen. Mittlerweile bin ich munterer geworden, draußen vor allem, wenngleich ich drinnen immer sehr gut zur Ruhe finde und noch immer gern ruhe und schlafe.
An der Leine Gassi gehen klappt schon ganz gut mit den Beiden, wenngleich die auch immer so sehr an der Leine ziehen oder liegt das eventuell an mir? Wahrscheinlich. Mit anderen Hunden komme ich meist gut zurecht, Birthe und Volker sagen, ich wär´ ein Leinenmotzer, so´n Quatsch, ich unterhalte mich halt lautstark.
An dem Dienstag nach meiner Ankunft ging es mir mit mal schlecht und ich hatte kurz nach dem Mittag einen dollen Krampfanfall, Birthe war total panisch, die dachte doch tatsächlich es neigt sich meinem Ende zu. Da hat sie Volker angerufen, der war grad tanken und hat seine EC-Karte und den Perso auf den Tresen geschmissen und ist losgebraust zu Birthe und mir ins Büro. Mittlerweile war aber alles schon wieder gut, bisschen blümerant war mir noch. Dann sind die beiden mit mir zu Dr. Spelli, dem Tierarzt, gefahren. Da war schon großes Besteck aufgefahren, wussten die ja nicht, was mit mir los war. Dann dort das volle Programm Röntgen, Sono und Blutuntersuchung. Zum Glück alles unauffällig. Für den Notfall, der hoffentlich nicht nochmal auftritt, hat sie mir Diazepam verschrieben. Naja, bis heute ist nichts mehr aufgetreten.
Birthe und Volker nehmen mich immer überall mit hin, nach Berlin, an den Schaalsee, ins Restaurant, ins Büro und ich benehme mich immer, naja meistens, sehr ordentlich. Nach einigen Wochen wurden die beiden etwas mutiger und haben mich auch ab und an mal von der Leine genommen. Dann bin ich noch verträglicher und motze so gut wie gar nicht mit meinen Artgenossen.
Recht bald nach der Ankunft, habe ich mich dennoch entschlossen, die Beiden in die Hundeschule zu schicken, damit sie lernen mich noch besser zu verstehen. Meine Aufgaben dort erledige ich fast immer sehr gut. Apportieren und bei der Leine sitzen bleiben klappt noch nicht so ganz gut. Bleib eins und bleib zwei nennen die das, bzw. der Lehrer. Der heißt Andre und ist echt ganz nett, der unterrichtet die beiden nach Fichtlmeier. So haben wir drei jetzt jeden Mittwoch, also mit Andre vier, was vor.
Vor zwei Wochen waren wir bei Freunden in Berlin. Volker und Birthe waren mutig und haben mich im Grunewald, dort ist ein Hundeauslaufgebiet, frei laufen lassen. Ehrlich gesagt klappt das ohne Leine mit mir besser als mit. Dort haben wir auch ein Vizsla-Rudel getroffen und da habe ich gleich Freundschaft mit denen geschlossen. Wir sind 2 Stunden zusammen unterwegs gewesen und ich habe mich sehr gut in die Gruppe eingefügt, war abrufbar und freundlich zu anderen Artgenossen.
Was gut gewesen wäre, wenn ich den beiden schon vorher erzählt hätte -besser noch es in meinem Steckbrief auf der Homepage erwähnt hätte- dass ich so unendlich doll auf Federvieh stehe, egal ob die kleinste Meise oder die Möwe am Strand von Ahrenshoop oder die Krähe auf der Wiese. Dann gehe ich ab, wie eine Rakete aaaaaaber, wenn die mich rufen komme ich schnellstmöglich zurück. Ich habe mir auch mittlerweile überlegt, dass ich die Federtiere nicht mehr so ganz doll wichtig finde, also meistens.
Nur aufstehen muss ich so furchtbar früh, um sechs Uhr, dann geht es erstmal zum Frühsport in den Wald für ne halbe Stunde. Seit neulich machen die so´n Quatsch mit mir und füttern mich beim Gassigehen. Das hat Andre denen empfohlen, der olle Verräter, ich soll dann mehr kontakten. Kontakten? Ich bin doch nicht bei Tinder, da sowieso nicht, wenn schon überhaupt bei Elitepartner, entspricht auch mehr meinem Stand. Aber das nur nebenbei, das mit dem Kontakt zu Birthe und Volker klappt deutlich besser.
Zurück zu meinem Tagesablauf, also wie gesagt nach dem Frühsport geht es mit Birthe ins Büro. Das ist toll, so habe ich sie den ganzen Tag bei mir. Mittags geht es dann nochmal raus in den Park oder an die Elbe und flitzen gehen. Nach meinem anstrengenden Bürotag geht es nach Hause und dann nochmal in den Wald, auf die Wiese oder wo ich auch sehr gern bin, auf dem Kontakthof, äh auf der Hundewiese. Birthe und Volker sagen mir immer, ich soll nicht so ungestüm sein, vor allem mit kleinen Hunden.
So, nun bin ich ganz müde geworden von dem ganzen Geschreibe, da tun mir die Pfoten schon weh. Also liebe Grüße an alle da draußen und ich kann euch sagen mir geht es hier sehr gut, ich gehe weiter in die Schule und ich bin froh, dass ich bei Birthe und Volker gelandet bin.
Tschüss und bis ganz bald, euer Rabauke Fülöp.
P.S.: Leider bekomme ich das mit dem Fotoshochladen nicht hin