Gerdi's Pflegestelletagebuch 13.10.2018Egerke
Sie heißt jetzt Gerdie, da der Name Egerke für die kleine flinke Maus ein wenig lang war. Sie ist knapp drei Wochen bei uns und macht gute Fortschritte.
Verhalten in der Wohnung:
Als sie ankam merkte man, dass ihr Wohnungen unbekannt waren, sie war sehr aufgeregt und lief über Tisch und Bänke. Unseren großen alten Rüden Momo forderte sie zum Spielen auf, bedrängte ihn, konnte dann aber seine Hundesprache gut lesen.In der Küche beim Essen mit den Menschen gab es nur einmal ein lautes Toben und aufgeregtes Bellen, nachdem sie den Raum verlassen musste, hat sie das aufgeregte Verhalten während die Menschen ihre Mahlzeiten zu sich nahmen, aufgegeben. In der Wohnung werden die Türen geschlossen gehalten, da sie doch sehr gerne noch Dinge, vor allem Bücher anknabbert oder z.B. Gegenstände durch die Wohnung schleppt. Sie ist noch nicht ganz zuverlässig stubenrein, wir arbeiten daran. Morgens nach dem Aufstehen gehe ich sofort mit ihr raus und abends um 22.00 Uhr ist die letzte Gassirunde. Sie darf sich auch im Garten lösen.
Schlafen und Ausruhen:
In der Wohnung darf sie aufs Sofa , wenn wir am Abend dabei sind. Wenn sie nach Spaziergängen müde ist, legt sie sich gerne in die Küche auf einen besonderen Platz und schläft dann ein. Wir haben im Flur eine Box, wenn sie sich zurückziehen möchte geht sie freiwillig hinein und schläft auch dort, bei geöffneter Tür. Im Laufe des Tages gibt es immer wieder längere Ruhe -und Schlafzeiten für sie, nach den Spiel und Gassirunden. Manchmal wird sie abends auch nach dem Spaziergang noch einmal etwas unruhig und überdreht z.b. wenn es draußen stürmt, oder andere Geräusche sie verunsichern.
Plätze, die nicht für sie bestimmt sind verläßt sie nach verbaler Aufforderung zuverlässig und schnell. Sie mag es im Bett mit ihrem Menschen zu schlafen.
Fütterung
Die Fütterung war am Anfang eine große Aufregung für sie , jetzt sitzt sie ruhig und wartet bis ihr das Futter gegeben wird. Das Schlingen von Futter hat ebenfalls aufgehört. Beim Spaziergang muss man noch sehr aufpassen, dass sie nicht fremden Kot frisst.
Alleine bleiben
Sie bleibt für kurze Zeit(10 Min) ohne ihre Menschen mit Begleithund angeleint im Garten. Ebenso bleibt sie im Auto alleine , sie kann dort gut entspannen und schlafen. Bislang haben wir sie noch nicht alleine im Haus gelassen.Wenn wir den Raum verlassen ist das für sie kein Grund zur Panik, sie wirkt gelassen.
Garten
Im Garten haben wir sie zuerst frei laufen lassen. Wir merkten schnell, dass dies eine Überforderung für sie war. Wir leinen sie jetzt an und arbeiten im Garten, dabei hat sie Sichtkontakt zu uns. Sie wirkt dann deutlich entspannter. Gespielt und geübt wird auch im Garten, da merkt man noch deutlich die größere Ablenkung bei den Übungen. Sie kann "Sitz" mit "Bleib" und "Platz" mit "Bleib" im Haus zuverlässig , im Garten klappt es häufig, auf dem Spaziergang sind die Ablenkungen noch meistens zu groß. "Komm" klappt wenn der Mensch in die Hocke geht. Ihr Spielzeug und Dummies gibt sie durch Tauschen ab. Dummies bringt sie auch schon manchmal zurück. Auf dem Hundeplatz hat sie keine Scheu vor der Wippe und der A-Wand, das haben wir nicht geübt, sie findet das jedoch spannend und probiert alles gerne aus.
Die Leinenführigkeit ist noch verbesserungswürdig. Die Nase ist auf der Erde und der Kontakt zum Menschen ist dann eher selten. Beim Training mit der Leine bleibe ich stehen wenn sie zieht, sie setzt sich dann hin und es geht ein Stück weiter.
Die Situation am Gartenzaun üben wir, indem wir sie abrufen bevor sie bellt und sich für den Garten verantwortlich fühlt, daher ist es auch besser zu händeln, dass sie nie unbeobachtet im Garten herumtobt. Meistens wird sie angeleint und damit ist der Aktionsradius vorerst eingegrenzt. Dass Buddeln im Garten läßt sie sein beim Wort nein, muss aber immer wieder beobachtet werden.
Verhalten gegenüber unserer Katze und unserem Hund
Sie fordert bei Begegnungen mit der Katze aktiv zum Spielen auf, ist nicht aggressiv, sie beschnuppern sich, die Katze faucht und Gerdie lässt die Katze in Ruhe. Ich denke, sie hat sich dieses Verhalten schon von unserem großen Momo abgeschaut, der seine Katze liebt. Es ist sogar schon möglich die Katze in ihrem Beisein zu füttern, Gerdie hält dann einen guten Meter Abstand und sitzt dabei. Unseren großen Momo behandelt sie respektvoll, sie leckt ihn am Maul, putzt die Ohren und fordert ihn sehr häufig zum Toben und Spielen auf.Leider ist der große Hund in seinem Alter von 14 Jahren nicht der angemessene Spielgefährte, daher ist unser Momo häufig genervt von ihrem Verhalten und zieht sich sehr zurück.
Auf unseren Spaziergängen hat sie zuerst die Kühe auf der Weide angebellt , bei der dritten Begegnung mit den Kühen war sie nur noch sehr neugierig. Pferde scheint sie zu kennen, die werden von Ihr kaum beachtet. Neue Situationen, wie z.B. große Heuballen , die plötzlich auf einer Wiese liegen, haben wir gemeinsam genauer betrachtet und kennengelernt, beim nächsten Besuch waren sie nicht mehr mit Aufregung und Unsicherheit verbunden.
Gerdie ist ein freundliches sehr nettes kleines Hundemädchen von 16 Monaten. Sie will die Welt erobern und ich denke, dass sie sich in einer Familie mit Kindern sehr wohlfühlen kann. Mein Eindruck bei den ersten Stunden Hundetraining ist sehr positiv, sie lernt gerne und schnell.
Wer Interesse an Gerdie hat kann hier und bei Frau Haake, der Vermittlerin von Gerdie, nachfragen.
Liebe Grüße aus Sehlde
05.11.2018Die flinke Maus Gerdie ist nun in einer Pflegestelle in Haltern am See.
Dort hat sie Otto an ihrer Seite, der diesen kleinen Wirbelwind erstmal verdauen muss...
Gerdie ist super schlau und lernt sehr schnell, sie ist durch und durch Beagle, was bedeutet, sie hat ihren eigenen Kopf.
Wenn sie sich eingelebt hat, wird Katrin Wilms mehr über Gerdie berichten.
24.11.2018Gerdi, Beagle im Vizsla-Kleid
Gerdi ist jetzt seit gut drei Wochen bei mir und hat schon sehr viel gelernt und sich wirklich gemacht.
Zunächst mal, Gerdi ist stubenrein, anfangs ging noch mal ein kleines Malheur auf den Teppich, doch sie hat schnell verstanden, dass nur draussen das Geschäft verrichtet wird.
Überhaupt ist Gerdi ein Hund, der sehr schnell versteht, weiß was man will, unheimlich gut lernt. Aber sie zeigt auch deutlich, ob sie es will. Da ist Hartnäckigkeit, Geduld und Durchsetzungsvermögen gefragt, so dass sie genau weiß, dass sie nicht mit ihrem Willen durchkommt. Sie braucht klare Regeln und Führung, dann klappt es wirklich gut.
Zuhause kommt Gerdie sehr schön zur Ruhe. Sie weiß, wo ihr Platz ist, sie hat einen im Flur und im Wohnzimmer vor der Couch, die beide gut von ihr genutzt werden. Sie darf auf die Couch, wenn die Kinder dabei sind. Das liebt Gerdi, legt sich dann auf die Kinder oder unter deren Decke. Sie liebt es im Bett von meinem Sohn zu schlafen, darf es aber nur, wenn er da ist. Überhaupt liebt Gerdie die Kinder sehr, sowieso Menschen, ob groß oder klein, aber kleine noch lieber, die machen nicht so doofe Regeln, auch Hunde, möchte am liebsten zu jedem hin, lässt sich dann von dem Hund auch gut maßregeln. Denn Gerdi steckt voller Energie, ist ein Hans Dampf in allen Gassen, wenns zum Spazierengehen geht oder beim Spielen mit anderen Hunden. Da rennt sie für ihr Leben gerne hinterher.
Manchmal benimmt sie sich ein bisschen wie ein Bulldozer, spielt auch gerne körperlich robuster. Unserem Hund Otto gefällt das nicht so gut, er ist nicht der Spieler unter den Hunden. Zuhause bekommt Gerdie nur das Spielzeug von uns und wir beenden auch das Spiel. Hier hat sie schnell gelernt, Stofftiere zu apportieren. Draussen haben wir so etwas noch nicht gemacht.
Gerdi kann schon schön an der Leine laufen und auch schon richtig gut Fuß. Sie weiß auch, an welchen Wegstrecken das sein muss und macht das mittlerweile schon von ganz alleine. Sie lässt sich recht gut durch die Stadt führen und auch über den Markt. Gerdi möchte aber auch gerne alles sehen, alles aufnehmen, die Welt ist super, alles beschnüffeln, so dass diese Gänge noch mit Geduld gemeistert werden müssen, denn dann neigt sie sehr wohl noch dazu, mal kurz zu versuchen auf die andere Seite oder zu einem Hund, Menschen oder was es sonst noch Interessantes gibt zu kommen.
Beim Spaziergang in Feld, Wald und Wiese läuft sie an der Schleppleine, 10m. Auch da hat sie sehr gut gelernt, dass ich noch hinten dran hänge, trotzdem kommt es auch da schon noch mal zu heftigem Ziehen, wenn sie einen Sprint von hinten nach ganz vorne macht, weil Vögel aufgeflogen sind. Geht Gerdi einen anderen Weg oder wickelt sich um den Baum, weiß sie genau, wenn ich sage, „hier gehts lang“, dann kommt sie aus den Büschen gelaufen auf dem Weg der Leine, „weiter geht’s“, dann hört sie auf zu schnüffeln, meistens, manchmal mit Nachdruck, und kommt mit oder „zurück“, dann entwickelt sie sich wieder von dem Baum. Manchmal, wenn der Weg zurück zu lang ist, dann rufe ich sie zu mir und warte, bis sie kommt. Auch das kann ein Geduldspiel sein, weil sie nicht sofort kommt, sondern etwas anderes wichtiger ist. Sie schnallt aber sofort, dass sie eigentlich kommen soll. Mit Hartnäckigkeit komme ich auch hier sehr schnell weiter.
Gerdi kann schon Sitz, Platz, Bleib und Warte. In der Wohnung klappt das super, draußen kann auch da anderes interessanter sein, so dass ich abwäge, wann etwas geübt wird.
Sie weiß, dass sie als letztes durch die Tür geht und bleibt auch da mittlerweile meist sitzen bis ich sage „Komm“. Manchmal versucht sie es, aber lässt sich sehr schön korrigieren.
Auch beim Fressen, und da ist (isst) Gerdie wie ein Staubsauger, hat sie gelernt, sich zusammenzureißen. Sie sitzt, bis der Napf steht, „schreit“ nicht mehr rum, weil es nicht schnell genug geht. Sie ist aber super aufgeregt, geht dann auch schon mal an den Schränken hoch, blickt auf die Arbeitsplatte oder den Esstich. Mit „Runter“ lässt sie sich auch hier gut belehren. Aber eben manchmal muss man auch etwas vehementer, deutlicher sein.
Alles was essbar ist, sollte aus dem Weg geräumt werden. Sowieso sind alle Räume in meiner Wohnung geschlossen, da sie bei zu wenig Aufmerksamkeit dazu neigt, sich eben einfach an dem zu bedienen, was sie in die Schnauze kriegt. Da spielt dann auch erst mal keine große Rolle, was es ist. Sie lässt es sich aber ohne weiters weg nehmen. Dann schicke ich sie auf ihren Platz und sie ist herrlich beleidigt.
Sie bleibt mit Otto alleine. Anfangs hat Gerdie dann schon gebellt oder kurz aufgejault, aber nur für den ersten Moment. Jetzt macht sie es nicht mehr. Manchmal bekommt sie einen Knochen oder etwas anderes zu kauen. Aber: Alle Gegenstände die wichtig sind, sind außer Reichweite und sämtliche Räume geschlossen. Gestern mussten die beiden zweimal á ca. 2-3 Stunden alleine bleiben (eine absolute Ausnahme und war nicht anders möglich) und sie hat es super hin gekriegt.
Manchmal versucht sich Gerdie mit bellen durchzusetzen, insbesondere wenn sie zu anderen Hunden will. Aber durch sie kommt damit nicht durch und weiß auch, dass, ist sie ruhig, es eher zum Ziel geht. In der Wohnung macht sie es nicht. Da schlägt sie kurz mit einem knappen Bellen oder Wuff an und dann ist gut. Sie reagiert gut auf „Still“, aber da hat sie noch Übungsbedarf. Die Regeln und Konsequenz sollte bei ihr auch kontinuierlich durchgeführt werden.
Und: Gerdi ist ein Arbeitshund, wenn sie entsprehend gefordert und gefördert wird, wird sie ihre kleinen Unarten schnell vergessen, denn hier bei mir läuft sie nur so mit und das reicht ihr eigentlich nicht. Fährtensuche oder Mantrailing wird ihr sicher Spaß machen ebenso Hundesport wie Agilty. Sie hat vor nichts Angst, manchmal ist sie unsicher, aber da lässt sie sich gut ran führen, kennt auch Pferde.
Doch Gerdi hat einen ausgeprägten Jagdtrieb und kann sich da auch schon mal in ein Mauseloch verirren. Hat sie eine Spur, mag sie nicht mehr so gerne davon ab. Deswegen bleibt sie an der Schleppleine.
Gerdi ist eine herzensgute, fröhliche Hündin, die alles und jeden liebt und dazu unheimlich süß aussieht. Das aber sollte bedacht werden, denn sie weiß, dass sie süß ist und versucht, ihren Kopf dann durchzusetzen.
Und noch ein Nachtrag: Gerdi ist eine Langschläferin, am Wochenende geht sie auch schon mal erst um zehn Uhr mit mir. Da Otto ebenso ein Langschläfer ist, macht es auch beiden nichts aus, wenn ich nciht zeitig aufstehe. Die Abendrunde vorher ist zwischen zehn Uhr und elf.
Nachtrag:
Da ist mir doch noch mal etwas ganz wichtiges eingefallen:
Gerdi mag unsere Katze und kommt mit ihr wunderbar aus. Manchmal versucht sie mit ihr zu spielen, was unsere Katze aber mit fauchen kommentiert. Und: Gerdi liebt das Katzenfutter, deswegen darf Lizzy zurzeit erhöht fressen, ausserhalb der Reichweite Gerdis, da sie es gewohnt ist, dass immer etwas zur Verfügung steht
Außerdem mag Gerdi es unheimlich, sich lang zu machen, schiebt dann ihre Beine nach hinten und „krabbelt“ auf dem Bauch über den Teppich. Ich habe aus Spass mal mit beiden Hunden das „Krabbeln“ geübt und sie sind ganz wunderbar nebeneinander her gerobbt. Leider hatte ich niemanden, der das mal gefilmt hat. Gerdi wird sicher eine Menge Tricks lernen, wenn man ihr das beibringen möchte.
06.12.2018Wir waren beim Tierarzt, weil Gerdi sich die Pfote vertreten hat beim Spielen und die Maus hat das super mitgemacht. Hat keinen Ton von sich gegeben, sich untersuchen lassen, hat alle mit Wedeln begrüsst und zum Abschluss gab es noch eine Leckerei, was will Gerdi da mehr.
Sie ist Giardien- und Parasitenfrei und das Humpeln hat auch aufgehört.
Am letzten Samstag war ich fast die ganze Nacht aus und auch das hat sie super mitgemacht. Der letzte Spaziergang war um halb zehn und dann bin ich noch mal gegangen, als ich nach Hause gekommen bin. Sie hat ihren grossen Kennel, der sonst im Schlafzimmer steht, dann in den Flur bekommen und ich habe extra meinem Vermieter Bescheid gesagt. Aber es ging alles ohne einen Ton, sie hat nicht gebellt oder sonst etwas angestellt. Sehr schön.