Edes´ SommerDer Sommer begann für Ede mit einer größeren Ohrengeschichte. Fanden wir es auf den "Kennenlern-Videos" über Ede noch lustig, dass er sich auf die Seite warf und sogar einen Purzelbaum machte, merkten wir dann doch, dass er große Probleme mit beiden Ohren hatte. Der erste Tierarzt verschrieb ein Antibiotikum nach dem anderen, der nächste schaute nun doch mal mit einem Endoskop in die Lauscher. Bei beiden Ohren war kein Trommelfell mehr zu sehen - alles schwarz von Hefen, dick geschwollene Gehörgänge und wohl auch ziemlich schmerzhaft für den armen Ede. Eine längere Behandlung über Wochen erfolgte - nun sind die Ohren sauber, schmerzfrei. Es hat sich jedoch gezeigt, dass in einem Ohr ein Polyp sitzt, der eventuell herausoperiert werden muss, damit nicht wieder die ganze Symptomatik von vorne beginnt... Bisher behandeln wir täglich mit Cortison in der Hoffnung, dass das Dings sich verkleinert und das Ohr somit wieder gut belüftet werden kann.
Zu Edes Unglück meinte der Dog-Doc noch, dass an seiner Figur mal gearbeitet werden müsste - 31 KG - zu schwer.....
Au weia - das ist die Quadratur des Kreises! Matti, das Rippchen muss ständig gestopft werden, damit er nicht zu dünn wird, Ede soll weniger werden.
Gemüse als Füller akzeptiert der Ede-Bär mittlerweile - aber unterwegs nascht er dann schon mal gerne ein Mäuschen (wie viele Kalorien muss ich da vom Tagesbedarf abziehen??
), findet Essensreste in den Büschen oder nagt Brombeeren direkt vom Strauch....
Den "Sommerhit" schlechthin brachte Ede aber vor zwei Wochen!
Er verschwand mit einem Satz in einem riesengroßen Maisfeld und kam nicht mehr raus! Der Kerl war so schnell, dass mein Mann nicht mal mehr auf die Schlepp treten konnte...Samstag, 14 Uhr. Nach einer irren langen Stunde Warten, Rufen, Laufen, Suchen war Ede immer noch verschwunden. Mein Mann und ich wechselten uns ab: immer einer blieb an der Stelle, an der Ede wohl eine Spur aufgenommen hatte, der andere fuhr die Gegend ab, fragte Passanten und andere Gassigeher. Durch das dichte Maisfeld haben wir uns auch durchgekämpft - aber bei geschätzten tausend Quadratmetern Mais und mehreren aneinanderhängenden Feldern ein zweckloses Unterfangen.
Nichts - niente - no - rien -nada.
Polizei - Tierheim - Tasso waren unsere nächsten Info-Stellen. Dann das world-wide-web - mit Hilfe von Freunden und den Kindern wurde in verschiedenen Netzwerken Ede zur Fahndung ausgeschrieben.
Inzwischen dämmerte es schon und unsere Angst um den Buben wurde immer größer. Wir malten uns sämtliche Schrecken aus - Ede blieb verschwunden.
Am Ort seines Verschwindens legten wir um Mitternacht seine Decke aus und uns ein paar Stunden aufs Ohr. Gleich nach Sonnenaufgang wechselten wir uns am Maisfeld wieder ab. Eine Freundin brachte die Tasso-Poster an verschiedenen Orten aus - und wir warteten und suchten wieder abwechselnd.
Ein Motorsegler vom nahegelegenen Flugplatz zog Kreise über den Feldern - aber der Bewuchs war so dicht, dass der Pilot nichts außer Grün sehen konnte.
Die Hilfsbereitschaft und Anteilnahme aller, die uns am Feld kampieren sahen, war riesengroß - die Suchmeldungen wurden einige hundert Male geteilt. Aber es schien aussichtslos!
Plötzlich, um 13 Uhr - Sonntag Mittag, nach unendlichen 23 Stunden - kam Ede ohne Geschirr und Schlepp aus dem Maisfeld - 2m neben der Stelle, an der er verschwunden war. Der Bub muss in nächster Nähe festgehangen sein und brauchte eben so lange, bis er sich freigebissen hatte.
Erleichterung pur - bei den Zwei- und Vierbeinern. Edes Kumpel Matti war so durch den Wind, dass er sein Fressen verweigerte. Dies verschlang Ede gleich nach seiner Heimkehr - und fiel in einen tiefen Hundeschlaf.
"Ein Bett im Maisfeld".... das findet Ede nicht mehr schön, denn er würdigt Maisfelder keines Blickes mehr! Zum Glück!
Berühmt ist er jetzt, der Bub, denn wir werden hier im "Dorf" ganz oft angesprochen, ob das nicht der Hund aus der Suchmeldung sei - oder es wird sich auch erkundigt, ob er wieder da ist.
Wir brauchen solche Erfahrungen nicht mehr - jeder, dessen Hund auch mal "nur" 10 Minuten "in eigener Sache" unterwegs war, wird mitfühlen können.....
Wir hoffen nun auf einen - in Bezug auf Katastrophen - ganz unspäktakulären Herbst
und grüßen herzlich,
die Heinleins: Gitta & Ulli mit Ede & Matti