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Drazsé schickt ganz liebe Grüße und lässt ausrichten, dass es ihr sehr sehr gut geht. Sie gab mir mit eindeutigem Blick zu verstehen, dass ich jetzt einfach mal was schreiben soll!
Ich würde gerne Bilder posten, aber da ich seit einiger Zeit Probleme mit meinem cloud habe, heute einfach ohne.
Über unsere Süße könnte ich ganze Romane schreiben, aber ich versuche mich kurz zu fassen.
Als wir uns vor zwei Monaten in Österreich mit ihrer ungarischen Pflegemutter trafen, um sie in Empfang zu nehmen, begrüßte uns ein kleiner Wildfang, der bis dato kaum etwas von Welt gesehen hatte und nur wenige Regeln kannte. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die ungarische Pflegestelle, die sich sehr gut um die Maus gekümmert hat. Für uns war es Liebe auf den ersten Blick, zum Glück war es dies anscheinend auch von ihrer Seite. Ohne zu zögern, sprang sie ins Auto und fuhr mit uns weiter. Sie ist sehr neugierig, offen und mutig. Manchmal gegenüber anderen Hunden etwas zu forsch, woran wir noch arbeiten müssen. Wenn man ihr Sicherheit vermittelt, macht sie alles mit, sogar im Notfall S-Bahn fahren, weil es einem ihrer Zweibeiner beim wandern nicht gut ging. Sie fährt gerne Auto, läuft mittlerweile 90% vorbildlich an der Leine, joggt mit meinem Mann, was ihr richtig Spaß macht. Mit ihrer Nase steckt sie am liebsten im Boden und Eichhörnchen werden leidenschaftlich gerne gejagt. Jagttrieb hat sie, nicht zu knapp, aber mit der entsprechenden Auslastung bekommen wir das immer besser in den Griff. Wir wohnen direkt an einem naturgeschützten Wald, ein wahres Paradies, vor allem für Jagdhunde und manchmal Stress für die Zweibeiner. Auf den umliegenden Feldern läuft sie mittlerweile frei und ist wunderbar abrufbar. Dummie-Training findet sie doof, aber Suchspiele ganz toll. Im November geht es los mit Fährtentraining.
Wir sind seit September in der Hundeschule, in einer Gruppe mit Second-Hand-Hunden, das macht vieles leichter. Anscheinend wurde sie nie richtig sozialisiert, sie ist zwar lieb, beherrscht aber nicht immer den Hunde-Knigge.
Im Haus ist sie brav, macht nichts kaputt und schläft, wenn wir mal nicht da sind. Alleine sein mussten wir trainieren, aber als sie die Sicherheit hatte, dass wir immer wieder kommen, war es kein Problem mehr. Wir versuchen sie eh, wo immer es geht, mitzunehmen.
Wir haben geschafft, dass sie auf ihrem Platz schläft...auf der Couch. Die ersten Wochen habe ich mit ihr dort geschlafen, und bin dann nach und nach wieder in mein Bett umgezogen. Sie stand dann mehrmals in der Nacht vorm Bett und hat kontrolliert, ob wir noch da sind. Auch da ist sie heute sehr cool geworden.
An Spielsachen kannte sie nur eine alte Decke und ein kleines Tau. Die Decke ist total zerbissen. Wenn sie Stress hat oder eine Sitation ungewohnt war, kaut sie darauf rum. Sie tut das immer weniger bzw. kaum noch, was ich als gutes Zeichen deute. Mittlerweile kann ich sie auch für andere Spielsachen begeistern, wenn auch nur kurz, aber ich freu mich dann immer und sie sich mit mir.
Gesundheitlich ist jetzt alles okay, sie hatte leider eine Scheinschwangerschaft nach ihrer Strerilisation entwickelt. Ein wenig Gedanken mache ich mir manchmal über die Beule an ihrer Seite. Die Tierärztin meinte, um auf Nummer sicher zu gehen, könnte man eine Biopsie machen bzw. das Ding rausschneiden. Da sich die Beule aber nicht verändert und Drazsé jetzt endlich zunimmt und auch sonst munter ist,will sie jetzt nicht unnötig einer Narkose aussetzen.
Wie schon erwähnt, ich könnte Romane schreiben. Sie hat uns um ihre Pfote gewickelt, doch wir achten darauf, uns gegenseitig die rosarote Brille immer wieder auszuziehen. Sie bereitet uns viel Freude und gibt uns so wahnsinnig viel zurück. Wenn jemand fragt, wieso man sich diesen Aufwand ( was wir nicht so empfinden) antut oder Personen nicht verstehen, wie man sich einen "Second-Hand-Hund" zulegen kann, gibt es nur eine Anwort für mich: "Weil sie es wert ist!"
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