Liebe Frauen (und Männer) vom Verein „Vizsla in Not“,
es sind seit dem 07. Februar nun gute 8 Monate vergangen, in denen „der Baron“ aus Ungarn bei mir ein neues Zuhause gefunden hat.
In keinem Moment hatte ich bislang Zweifel daran, dass es gut ist, dass es so gekommen ist. Im Gegenteil: ich empfinde es als großes Glück, dass ich ihn habe.
Dank eurer Arbeit und Bemühungen!
Mein Vizsla Oskar ist an einem späten Samstagabend im Dezember 2015 nach einer Not-OP verstorben „einfach“ weg aus meinem Leben….
Wir beide waren in den 9 gemeinsamen Jahren so miteinander verbunden, dass Ihr Euch vielleicht vorstellen könnt, wie freud- und farblos danach alles ohne ihn war.
An einem Samstag im darauffolgenden Februar – fast zur selben Uhrzeit – kam dann „Baron“ bei Dunkelheit ca. 1100 km den langen Weg aus Ungarn zu mir nachhause.
Etwas kleiner und heller als Oskar, 11 Jahre alt und mit bereits grauer Schnauze, aber jugendlich und sehr gelenkig, wie er aus dem Transport-Bulli stieg.
Dunkle schöne und wache Knopfaugen.
Wir wohnen zu zweit im Haus, was vielleicht die Umstellung und Gewöhnung für ihn leichter gemacht hat, weil er sich zunächst ausschließlich auf mich einstellen musste.
Er ist ein „Knuddel-Bello“, der morgens sofort antrabt, wenn ich Anstalten mache, aufzustehen. Dann wirft er sich vor meine Füße, hindert mich am Weggehen und will gekrault und gestreichelt werden, pfötelt und fiept ein wenig welpenhaft…
Nach der Arbeit und zu jeder Begrüßung dieselbe Zeromonie.
Bei Gewitter fühlt er sich schlecht, richtet den Blick zum Fenster, bis der Jammer endlich vorbei ist. Bei Nacht kriecht er in diesem Fall fast unter mein Bett.
Er ist sehr reinlich, macht keine Dummheiten im Haus, Treppen waren im zunächst fremd, auf einer Decke liegt er inzwischen gerne mit mir auf dem Sofa. Zweimal haben wir einen Film via Beamer geschaut; Baro saß bei manchen Szenen dann plötzlich ganz aufrecht und verfolgte sehr interessiert das Geschehen….
Er liebt Gesellschaft, wenn Besuch kommt, und muss sowieso mich immer überall hin begleiten.
Im Garten ruhig und brav.
Wo wir ungestört sind, kann er ohne Leine gehen und vergewissert sich immer, ob ich auch hinter ihm bin. Er lässt sich zurückrufen und liebt das ungarische „ quiere“ mehr als die deutsche Aufforderung.
Rüden mag er nur, wenn sie ihn nicht anblaffen; überhaupt geht er solange gut und souverän, wenn Hunde ihn nicht anmachen.
Die Katze, die in der Dia-Show zu sehen ist, -ich betone es – gehört nicht mir, aber hat sich in meinem Garten einquartiert. Bevor ich sie zu anderen 100 Exemplaren ins Tierheim bringe, dachte ich, kann sie auch hier bleiben. Ein Kollege aus der Schule hat ihr einen Unterstand gebaut für jede Witterung.
So registriert Baro sie und verfolgt sie neugierig mit Blicken; die Katze wiederum begleitet uns manchmal mit hocherhobenem Schwanz, wenn wir die Abendrunde gehen. Was für ein Anblick….
Baro! Ich hoffe, er bleibt gesund und munter! Ich hoffe, wir können noch unzählig viele Wege gemeinsam gehen. Nach meiner Fuß-OP unlängst ging er sogar so langsam neben mir, weil ich mit den Krücken eben nur langsam vorankam.
Guter Junge.
Wie haben schon viele Stunden auf dem Sofa verbracht, die wir beide sehr genießen.
Ich wusste nicht, dass er ein begnadeter Fußballspieler ist, der den Ball am liebsten aus der Luft fängst und sofort bringt und abgibt. Auch Fallobst apportiert er gerne – zu eigenen Zwecken – da muss ich aufpassen.
In jedem Fall aber danke ich allen Lesern und Mitgliedern, die uns im Februar so viele gute Wünsche ausgesprochen haben.
Das hat sicherlich gewirkt!
Liebe Grüße
Melanie Kuhlemann