Endlich nun ein wenig Zeit, um zu berichten!!
Also, Durchfall und Mandelentzündungen sind Geschichte! Leider aber hat sich Thora beim Spielen (Formel 1-like um die Ecke sausen, feuchtes Kopfsteinpflaster und ein Ausrutscher) einen Fußmittelhandknochen gebrochen. Gott sei Dank ist es ein glatter, schräger Bruch, der nicht operiert werden mußte. Aber: absoluter Schongang ist angesagt. Einfacher gesagt als getan, denn obwohl sie ganz bewußt keine Schmerztabletten bekommen hat, will sie unbedingt ganz wild spielen und laufen. Also nimmt mein Mann sie mit in die Firma und ich bleibe mit Tinka und Artus zu Hause.
Das hat den Vorteil, dass sie ihre Ruhe hat und ich mit Tinka sehr viel entspannter üben kann. Der kleine Wildfang läßt sich inzwischen schon ablegen und bleibt auch dort, selbst wenn ich ausser Sicht bin. Sie kommt auf Pfiff und freut sich im wahrsten Sinne den Hintern ab, wenn es dafür ein Leckerli gibt. Inzwischen hat sie gelernt, dass Fahrradfahrer gar nicht so schlechte Menschen sind
- und läuft super brav nebenher. Sie liebt es zu rennen wie ein Windhund und nimmt dabei ein Stück Leine ins Maul. Ich nehme an, damit der Verschluß nicht so nervt?!
Seit 7 Tagen ist nachts auch kein Malheur mehr passiert - JUCHHUUUU! Allerdings muss man auch tagsüber höllisch aufpassen. Sie stehen einfach schwanzwedelnd vor der Tür und wehe man bekommt das nicht rechtzeitig mit. Aber ok, da sind wir doch schon einige viele Schritte weiter!
Apropos Schritte. Klar, gibt es auch Rückschritte. Tinka hat in einem unbeobachteten Moment doch eines unserer Junghennen gerissen und sofort angefressen. Danach war ich angefressen. Insbesondere, weil sie gleich danach an der Leine und konfrontiert mit den anderen Junghennen absolut Null Komma Null Interesse an ihnen zeigte. Tja, da war ich ausgetrickst. Vorerst müssen nun die Hühner aufgrund der Vogelgrippe im Stall bleiben - also gibt´s für beide Seiten eine Auszeit!
Katzenjammer! Auf das tägliche Katzentraining haben wir vorerst aus Zeitgründen fast komplett verzichtet und halten uns erst einmal an eine räumliche Trennung. Seit 3 Wochen habe ich noch Katzenfindelkinder zu versorgen. Sage und schreibe 2 Muttertiere mit insgesamt 9 Kittens wurden abends auf einer Waldwegkreuzung einfach ausgesetzt
. Eine Mutter und 6 kleine Katzen konnten wir einfangen. 3 sind bereits vermittelt, die anderen sind noch zu klein und können erst in 2-3 Wochen von der Mama weg. Und bei den kleinen, neugierigen Scheißern ist uns das Risiko mit den Hunden einfach zu groß.
Dennoch sind wir uns absolut sicher, dass Thora & Tinka es lernen werden, unsere Katzen zu respektieren. Es sind nun mal Jagdhunde mit einem wirklich stark ausgeprägtem Jagdinstinkt, jung, ungestüm und noch recht wild. Aber genauso, wie sie schon jetzt auf Pfiff kommen obwohl Rehwild in Sicht ist, werden sie auch alles andere lernen.
Trotz der vielen Zeit und Arbeit, die es jetzt erfordert, sind wir unendlich froh und glücklich, die Beiden bei uns zu haben. Wenn mein Mann abends mit Thora nach Hause kommt, begrüßen sich die Schwestern dermaßen ungestüm und gleichzeitig so liebevoll, dass man richtig mitfühlen kann, wie froh sie sind, sich wieder zu haben. Und dann wird ordentlich geschmust, zusammen auf die Couch geschmissen und so ineinander gekuschelt gepennt, dass man gar nicht mehr sagen kann, welche Pfote zu welchem Hund gehört!
Und Artus erst! Er scheint wirklich richtig glücklich zu sein, endlich Mädels um sich zu haben mit denen man richtig spielen und rennen kann. Da wird sich umgeschmissen, geknutscht, am Fell gekniebelt, sich angebellt und um die Wette gelaufen. Nicht ein einziges Mal gab es eine Auseinandersetzung oder Neid!
Bisher also sehr viel Arbeit und ein komplett auf den Kopf gestellter Haushalt belohnt durch zwei liebe und hübsche Vizsla-Mädels, die sich körperlich erholt haben, das Fell beginnt zu glänzen, sie nehmen zu, sie lernen jeden Tag dazu und sie LÄCHELN! Welch Freude
.
Liebe Grüße aus McPom
Anjela Daedler