Vadász kam, Felix bleibt.Nun sind es schon 6 Wochen dass ich bei Familie Endreß im Schwarzwald wohne.
An meinen neuen Name habe ich mich recht schnell gewöhnt.
Durch mein kooperatives Wesen haben sie mich zu Anfang überfordert, das zeigte ich
dann durch ständige Unruhe und Gebelle ohne ersichtlichen Grund. Alle haben dann sofort zurückgeschaltet. Unsere gemeinsamen Spaziergänge verkürzt und alle Engstellen im Haus entfernt.
Dort reagierte ich sogar aggressiv.
Heute springe ich voll Freude ins Auto will immer dabei sein.
Isolation, sei es nur für eine halbe Minute bedeuten Stress für mich. Wenn wir raus gehen bin ich nicht mehr zu halten, dann wird es sehr laut im Haus.
An der Schleppleine laufe ich super, Wald bedeutet Unruhe für mich. Spaziergänge über Wiesen und Felder hingegen sind absolut mein Ding. Nun muss ich lernen auf Frauchchen zu achten damit wir mit dem Rückruf beginnen können.
Aber mein Gehirn ist draußen immer noch sehr auf Empfang geschaltet, es ist schwer mich auf sie zu konzentrieren.
Schnell habe ich mich an das unbekannte Essen gewöhnt. Knochen zu nagen musste ich erst lernen und auch die Rinderkopfhaut war für mich gewöhnungsbedürftig. Im übrigen bin ich ein ganz ruhiger Esser. Aber : ich esse meist nur in Gegenwart von meinem Fraule. Mein Esszimmer ist noch die
Terrasse um Streitigkeiten zu vermeiden.
Mittlerweile wiege ich schon 26kg.
Zum Tierarzt zu gehen ist mittlerweile auch kein Problem, ich darf einfach nur zuschauen (da sind wir gerade alle 2 Tage zum Verbandwechsel beim Wallas).
Meine Blutwerte sind spitze und es waren keine Mikro- und Makrofilarien mehr nachweisbar. Trotzdem werden wir die Therapie noch weiterführen.
Die Leine gibt mir Sicherheit so trage ich heute noch eine Hausleine am Geschirr damit man mich aus unangenehmen Situationen führen kann.
Ich brauche meine Menschen sie geben mir Ruhe und Sicherheit nur da kann ich mich beruhigen, laute Ansagen vertrage ich überhaupt nicht, ganz im Gegenteil sie verstärken die negative Situationen.
Ich suche Nähe, liege selten alleine und in der Nacht schlafe mit meinem Kumpel zusammen oder,
ich traue es mich nicht zu schreiben, bei Frauchen im Bett.
Längst habe ich gelernt nicht mehr alles zu verteidigen, wie es zu Anfang war. Es ist ein Lernprozess bei mir und wir sehen die Fortschritte Woche für Woche. Etwas verteidige ich aber bis zum Umfallen : den Geländewagen - wehe dem grünen Ding kommt einer zu nahe.
Da muss ich mir noch was einfallen lassen auf der anderen Seite bin ich ein sehr gelassener Hund,
ein Knall, ein unbekanntes, unangenehmes Geräusch oder wenn mal etwas auf mich fällt - ich behalte die Ruhe -
Etwas seltsam scheint für mich allerdings der ganz alte Shadow zu sein .Der atmet aber auch sooo laut dass man echt Angst bekommen kann. Da muss ich immer aufpassen , könnte es sein, dass ich diese Situation nicht richtig einschätzen kann, der alte ist ja keine Gefahr mehr für mich, hab ihn aber schon zwei mal gezwickt und Fraule fand das echt doof von mir.
Aufpassen müssen wir bei Besuch im Haus , das ist noch ein heikles Thema.
Das bedeutet Unbehagen . Ich denke aber auch das wird sich legen wenn ich länger hier bin und ich mich sicherer fühle. Es sind ja erst 6 Wochen und ich weiß ja nicht, dass ich bleiben darf, ein halbes Jahr muss schon vergehen damit ich mich richtig zu Hause fühle
Ja, das war`s dann mal wieder liebe Sabine.
Fotos folgen noch, ich bin jetzt nicht so der Typ für Familienbilder da braucht man viel Wurst und Geduld.
Euer Felix