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Belzi ist nun schon sechs Wochen bei uns und wartet immer noch auf ein richtiges Super-Zuhause. Aufgrund eines Krankheitsfalls seiner Besitzer musste er sehr spontan sein Zuhause verlassen und hat seitdem bei uns sehr guten Anschluss gefunden. Er findet sich zwar immer besser zurecht, aber aufgrund seiner tiefsitzenden Unsicherheiten benötigt er ein
ruhigeres Umfeld, d.h. weniger Menschen auf der Straße,
keine Kleinkinder/Kinder im direkten Umfeld, weniger städtische Geräusche.
Es scheint, dass er in seinem ungarischem Leben genötigt war, sehr auf sich selbst aufzupassen, von Kinder (und Männern?) geärgert (gequält?) worden zu sein und kein wirkliches Familienleben (mit den dazugehörigen Geräuschen) kennen gelernt zu haben (kannte keinen Wasserkocher, Föhn, hat bodenlange Fenster angebellt, etc.). Was alltägliche Geräusche im Haushalt betrifft, einmal gehört und gesehen, wer / was es verursacht, verbucht er es als ungefährlich. Neben einem laufenden Staubsauger kann er problemlos liegen bleiben
Geräusche, die aus der ‚Ferne’ kommen und nicht sichtbar sind, werden, nur wenn wir auch zu Hause sind, angegrummelt oder direkt angebellt, z.B. die Eingangstür unseres Mietshauses, Nachbarn im Treppenhaus, Krankenwagen-Sirene, grölende Fans (wir wohnen in Nähe des Kölner Stadions), etc.
Ist Belzi erst mal
allein zu hause – hört man ... nix – vorausgesetzt man hat den AB angeschaltet und es klingelt keiner an der Tür, den Telefon- und Türklingeln werden bei Abwesenheit der Rudelmitglieder mit Minuten langem Fieps-Jaulen beantwortet.
Alleine zu hause klaut er sich keine Dinge,
macht nichts kapput, und scheint die ganze Zeit zu schlafen, am liebsten heimlich auf dem Sofa, wenn wir es nicht richtig mit Zeitungen „gesichert’“haben
Damit Belzi Unsicherheiten ablegen und Vertrauen aufbauen kann, gibt es bei uns
klare Regeln, u.a.:
- Sitzen und nur auf Okay los – an jeder Tür/Tor, bevor wir rausgehen, wenn man stehen bleibt, am Fahrrad (bevor es los geht & wenn das Rad anhält), vor dem Fressen (falls für Futterbeutel doch mal keine Zeit ist)
- Liegt er in seinem Körbchen, wird er nicht angefasst.
- Halsband/Geschirr ‚anziehen’ und danach ‚anschnallen’ immer erst dann, wenn er (nach Aufforderung) selbst rankommt (ist tagsformabhängig und kann schon mal paar Minütchen dauern)
- ‚Schönes’ = größere Knabbereien gibt es nur nach erfolgreichen ‚auf der Decke’ liegen. Sein größter Sport, für etwas Schönes ist er sehr schnell auf der Decke
- nicht aufs Sofa oder aufs Bett – was sehr schade ist, da er eine richtige Schmusekatze sein kann und immer wieder versucht, ein Bein nach dem anderen, raufzuschleichen.
Sind wir alle zu hause ist Belzi interessiert und dabei, wenn jemand etwas ‚besonders’ macht, ansonsten schläft er viel oder liebt es, vom Balkon aus den Garten zu beobachten und bei Erscheinen von Katzen oder Igeln aufgeregt und lautstark zu verkünden.
Schmuseeinheiten kommt er sich ‚abholen’ und wird nicht von uns dazu gedrängt. Spielchen mit Kong, Ruby-Ei oder Tennisbällen sind ihm eine tolle Abwechslung. Aber Belzi ist auch eine gute Haushaltshilfe! Er hat die Aufgabe unsere Altpapier-Reste (Eierkartons, leere Spaghettikartons, etc.) auf ein ‚Halts fest’ ins Arbeitszimmer zu tragen und da sitzend auf ein ‚Aus in die Hand’ gegen ein Leckerchen einzutauschen.
Spazieren gehen – ach, es gibt ja so viele Gerüche auf Straßen, Wiesen, Wald und Feldern und Belzi scheint sie immer noch nicht alle zu kennen. Wir hatten auch den Eindruck, dass er noch gar keinen Wald kannte, bevor er zu uns kam und so ist jeder Spaziergang ein Erlebnis. Er weiß genau, wo die Kaninchen meist am Wegesrand grasen und versucht schon vom Weiten sie zu erspähen. Dass mich die Leute komisch anschauen, weil ich das ein oder andere Mal klatschend durch den Wald laufe, stört mich nicht
Typisch Vizsla versucht Belzi seine Nase, Ohren & Augen überall gleichzeitig zu haben. Seine Aufmerksamkeit zu erlangen, bedarf Eingewöhnungszeit, Geduld, Konsequenz und möglichst wenig Ablenkung im Umfeld. Dabei sind dann Käse oder stark riechende Kleinhappen gut einsetzbar.
Achtung – Enge, Belzi scheint auf engen Wegen besonders unsicher zu sein und muss vor Entgegenkommenden ferngehalten werden.
Belzi ist ein gelehriges Kerlchen und mit der richtigen Taktik und Futter (!) sollten Verhaltensweisen und weitere Tricks gut einstudiert werden können.
Nasenarbeit – wir nennen es immer ‚Schnupper-Modus’, wenn Belzi gänzlich in einer Fährte/Geruch ‚aufgeht’. Alle Luft aufsaugend ist er dann in einer anderen Welt und fast nicht ansprech- und ablenkbar.
Sein Riechorgan ist wirklich überaus gut (wir stellen das immer wieder bei den Futterbeutel-Suchaktionen fest) und muss besonders gefördert werden! Da liegt großes Potenzial, das genutzt werden sollte!
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Andere Hunde – Achtung – wir können (leider) nur von Erfahrungen an der Leine berichten
Belzi ist nicht an anderen Hunden interessiert, d.h. er geht nicht aktiv auf andere Hunde zu, sondern ignoriert sie. Lässt man Hundekontakt zu, ignoriert er so lange und mimt den gutgelaunten, bis die anderen Hunde (die eigentlich immer an ihm interessiert sind) doch zu nah kommen und setzt dann blitzschnell zu einen Nackenbiss an. Es gibt also viel zu tun! Leider werden wir hier im Kölner Stadtwald fortwährend mit freilaufenden Hunden konfrontiert, deren Besitzer meist nicht der Lage sind, ihre Hunde abzurufen (sehr bedauerlich & erschreckend!!!), wenn sie es denn überhaupt für nötig halten und überhaupt auf ihre Hunde achten.
Wir halten Belzi bei der richtigen Handhabung (Taktik, Aufgabe, Geduld, Liebe) für einen besonderen Hund, zu dem man eine ganz besondere Bildung aufbauen können wird, weil man sich sehr intensiv mit ihm beschäftigen muss.
Sind sie selbst ausgeglichen und besitzen das Quäntchen ‚Grund-Gelassenheit & Ruhe’ und suchen einen neuen besten Freund, für den Sie stark sein können? Würde Belzi sich bei Ihnen ‚anlehnen’ und auf Sie zu Hause eher als eine ruhige, aber auch aufmerksame Schmusekatze warten können, dann melden Sie sich bei ViN!
Beste Grüße Tina und Belzi – Wuff