Hallo!
Ja, der Paul »ist noch mal von der Schüppe gesprungen«, wie sich der TA in der TK gestern ausdrückte.
Vor und um Pfingsten sah es nicht gut aus. Wir mussten ihn zweimal als Notfall in die TK bringen. Paul bekam keine Luft mehr, war extrem kurzatmig, schäumte aus dem Maul und erbrach literweise (!) zähen, klebrigen Speichel, wollte sich nicht mehr bewegen, und verkroch sich schon im Garten unter die Sträucher ... er wollte nicht mehr!!
Den ganzen Tag hatte er noch mit Alissa gespielt, fit wie ein Turnschuh, und wie von einer Minute zur Nächsten dieser Wandel. Abends dachten meine Eltern noch, er hätte sich übernommen, wäre ausgepowert. Über Nacht wurde es schlimmer und am nächsten Morgen hatten sie dann die obig beschriebene Situation. Sie sind dann mit ihn schnell zur TK gefahren, der TA erwartetet sie schon mit Verdacht auf Magendrehung, weil dieser total aufgegast war. Diese Diagnose wurde aber nicht bestätigt. Er sollte zur Kontrolle dort bleiben, aber kaum das meine Eltern wieder zu Hause waren, riefen sie aus der TK wieder an, wir sollten ihn wieder nach Hause holen. Sein Zustand war unverändert, wir sollten ihm bis Mitternacht eine ganz Flasche SAB verpassen. Ich hatte ihm dieses ml für ml mit einer Spritze hinter die Lefzen gespritzt, aber es kam alles aus den Nasenlöchern wieder raus. Am nächsten Morgen sollten wir ihn nüchtern wieder in der TK vorstellen.
Als wir dort ankamen meinte der TA: »Oh, ich glaube, das hat mit Paul keinen Zweck mehr.« Dann haben sie ihn dabehalten und wollten in seine Organe schauen. Mehr Infos bekamen wir nicht!
Ganz ehrlich? Wir dachten Paul wird in Narkose gelegt und nicht mehr »aufwachen«. Abends riefen sie uns an, dass er die OP überlebt hatte, aber noch da bleiben muss. Zum Glück, so kam meine Mutter nach 3 wachen Nächten endlich mal zu Schlaf.
In der OP hatten sie Futterreste (aber Alte, keine Aukuten) in den Bronchien und in der Luftröhre gefunden. Der Zustand der Magenschleimhaut war desolat, der Magen voll mit Galle! Die TÄ konnten sich die Magenaufgasung nur durch die Galle erklären, aber wie es dazu gekommen ist? Keine Ahnung. Es kann aber jederzeit wieder geschehen, weil er beim Fressen und Trinken soviel Luft mit runterschluckt.
2 Tage später durften wir ihn aus der TK abholen, er war sehr schwach, konnte kaum laufen und auf 18 kg abgemagert. Er darf jetzt nie mehr im Teich oder im Flüßchen schwimmen oder trinken, weil die darin enthaltenen Mikroalgen nicht in die Lunge gelangen dürfen. Der Wassernapf muss so erhöht stehen, dass er aufgerichtet auf den Hinterbeinen trinken muss – dass Wasser wird bestimmt 10x täglich gewechselt, damit es immer frisch und rein ist.
Nie wieder Leckerchen oder was zwischendurch! Auch beim Training/bei der Erziehung darf er kein Belohnungshappen haben. Er bekommt jetzt ausschließlich 5 mal täglich zu Bällchen geformtes Rinderhack, Rintidose, oder Hühnerbrust und die Medis werden in eine spezielle Hundewurst unseres Fleischers aus der Nachbarschaft verpackt. Fütterung per Hand, während er mit den Vorderpfoten auf einem Stuhl steht. Meine Mutter kocht und püriert teilweise Gemüse und mischt es unter das Hack, sowie Kartoffelpü-Pulver und Paniermehl, damit die Konsistenz fester wird.
Mittlerweile hat er sich wieder gut erholt und hat sein Ausgangsgewicht wieder erreicht und ist ganz munter!
Hoffen wir, dass es so bleibt!!!