Guten Abend,
mit einiger Verspätung möchten wir hier nun über Cipesz´s Ankunft in seinem neuen Zuhause berichten.
Zuallererst möchten wir uns bei Vizsla in Not im allgemeinen und Frau Schild sowie Frau Döring im speziellen bedanken, sowohl für die freiwillige Arbeit die Sie leisten und natürlich dafür, dass Sie uns einen so tollen Hund vermittelt haben.
Nun aber zu Cipesz selbst:
Nachdem wir über seine Ankunftszeit in Bochum, hier nochmals ein Dank an Fa. Tommek die uns die Strecke von Nürnberg nach Bochum erspart hat, informiert worden waren, haben wir uns auf den Weg gemacht unser neues Familienmitglied abzuholen. Circa um 22:45 konnten wir einen, für die bis dato zurückgelegte Strecke, ziemlich aufgeweckten und neugierigen jungen Mann in Empfang nehmen. Die gesamte einstündige Heimfahrt in das Münsterland verbrachte er stehend, während er schelmisch mal links mal rechts am Hundegitter nach vorne vorbeilugte.
Kaum in seinem neuen Zuhause angekommen, begann er mit der Sondierung der Lage, die nur von Zeit zu Zeit unterbrochen wurde wenn er versuchte die verschiedenen Tische zu erkraxeln. Dabei offenbarte er auch schon sein erstes ungewöhnliches Talent, nämlich sich problemlos auf zwei Beinen hoch aufgerichtet ( über kurze Strecken ) fortbewegen zu können.
Bereits im Vorfeld hatten wir uns geeinigt Cipesz neben einem neuem Heim auch einen neuen Namen zu geben, sofern dieser zu Ihm passen sollte. Die Wahl viel auf "Herrmann", was nach seiner Ankunft für gut befunden wurde. Also wurde sogleich begonnen Ihn mit diesem Namen zu adressieren, was sein nächstes erstaunliches Talent offenbarte, nämlich das Herrmannsche Stirnrunzeln/Kopf schräglegen. Diese Geste dürfte Ihm noch viel Bewunderung einbringen.
Kurz vor 02:00 Uhr wurde dann die Nachtruhe eingeläutet. Das dazu bereitgelegte Hundekissen wurde dankend angenommen.
Über den nächsten morgen kann erfreulicherweise nichts berichtet werden, anscheinend war die Markierung des Gartens von Herrmann als ausreichend empfunden worden. Ebenfalls wurden die Nudeln mit Huhn, sowie die Wurmkur mit Wurst wohlwollend vertilgt.
Einige kurze Spaziergänge und eine Wäsche später drohte der mit (An-)Spannung erwartete Besuch des lokalen Medizinmannes. Da Herrmann zukünftig, auch im schwierigen Gelände, jagdlich geführt werden sollte, war eine positive Begutachtung erhofft.
Überraschend unaufgeregt verlief schon mal der Gang in das Wartezimmer, trotz der üblichen "kläffenden kleinen killerhunde"™.
Die an diese (Wesens-)Prüfung für Mensch und Hund anschließende große Inspektion verlief unerwartet. Der örtliche Schamane/Medizinmann war der Familie schon länger, persönlich und auf der Jagd, bekannt und hatte im Vorfeld von einem Vizsla abgeraten, da die in seiner Kundschaft vorhandenen Exemplare wohl eher in die Kategorie neurotisch/ängstlich gehören.
Herrmann jedoch, noch keine 36 Stunden in der BRD und weniger als 24 mit neuer Identität, ließ das ziehen, strecken, kneifen und pieksen stoisch wie Kaiser Augustus über sich ergehen. Der Befund lautete dann auch folgerichtig "kein Befund" und 21,5 KG. Letzteres wird sich mit Sicherheit nach zukünftigen Trainingseinheiten und der Umstellung auf normales Futter noch ein wenig nach oben optimieren lassen.
Im Anschluss erfolgte noch ein kleiner Fototermin, dessen Ergebnis nicht vorenthalten werden soll:
"große Hunde habt ihr hier!?"
Mit freundlichen Grüßen,
Marius Meyering