Hallo liebe VIN-ler,
wir haben unseren Pelle nunmehr fast drei Monate und wollen an dieser Stelle darüber berichten was sich alles getan hat. Und es hat sich viel getan.
Nach ca. 4-6 Wochen trat bei Pelle leider starker Durchfall auf. Nach mehrmaliger Behandlung gegen Giardien war das Problem aber gelöst.
Bei der Blutuntersuchung auf Mittelmeerkrankheiten wurde leider auch noch ein erhöhter Wert bei der Babesiose festgestellt, der dann auch noch nach weiteren vier Wochen angestiegen war. Wir machten uns nun schon einige Sorgen und ließen ein großes Blutbild machen. Hierbei ergab sich ein ausgewogenes Verhältnis der weißen und roten Blutkörperchen, somit also erstmal Entwarnung. Wahrscheinlich ist Pelle mit dem Erreger in Berührung gekommen, hat aber Antikörper gebildet. Doch leider zeigte das Blutbild auch einen erhöhten Leberwert und einen sehr niedrigen Schilddrüsenwert auf. Dies gilt es jetzt noch zu beobachten.
Trotz dieser Rückschläge hat sich Pelle aber prächtig entwickelt. Es macht uns sehr viel Freude mitanzusehen, wie sich der ganze Körper von Pelle verändert.
Als wir Ihn bekamen konnte er, bedingt durch seine mangelhafte Muskulatur, nicht einmal seine Rute waagerecht tragen. Sie hing immer nur runter und er hatte Schwierigkeiten "Sitz" zu machen. Mittlerweile trägt er sie stolz schon leicht nach oben gebogen. Auch sein Gesichtsausdruck hat sich verändert. Als er zu uns kam hatte er den ernsten Ausdruck eines alten Hundes, der schon viel schlechtes erlebt hat. Jetzt sieht er viel mehr wie ein junger abenteuerlustiger Jungspunt aus, der er ja auch ist. Seine Gesichtszüge sind viel entspannter und sorgenfreier wie bei seiner Ankunft.
Im Mai haben wir die jagdliche Arbeit mit Pelle begonnen. Hierbei zeigte sich ziemlich schnell, daß er in Ungarn von einem hirnlosen Ausbilder jagdlich angearbeitet wurde. Pelle kennt zwar keine Schleppen, hat aber Angst vor der Flinte ( wurde vermutlich mit der Flinte verprügelt ) und ist völlig apathisch beim Schuß.
Nach nunmehr drei Wochen kann Pelle kurze geradeaus Schleppen arbeiten und die Ente sicher apportieren. Er nimmt das Wasser freudig an und apportiert auch aus dem Wasser. Als uns Pelle das erste mal die Ente apportierte traten mir Tränen in die Augen und das Herz ging mir auf. Das war ein großer Moment für uns und für Pelle.
Pelle geht einmal die Woche zur jagdlichen Hundeschule und einmal zur Hundegruppe der Jägerschaft zusammen mit unserer Hündin Dyana.
Der Plan war mit Dyana im Herbst die HZP und Brauchbarkeit und mit Pelle die Brauchbarkeitsprüfung zu machen. Bedingt durch Pelle´s Schußscheue wird dies wohl aber nichts werden. Also haben wir beschlossen, daß Pelle soviel Zeit bekommt wie er braucht, auch wenn es noch Jahre dauert. Irgendwann wird Pelle ein Jagdgebrauchshund sein entsprechend seiner Anlagen, seiner Rasse und seiner Passion.
Grüsse von Maike und Frank sowie Pelle, Dyana und Lieschen