Smilla:
der weibliche Michel aus Lönneberga in Hundeformat
Soll heißen, es mangelt ihr ein klitze kleines Bischen an Eleganz und es graust ihr vor GAR NIX. Nicht einmal vor einem beherzten Sprung in die schwäbische Glems, bei Minusgraden und eisigem Wind. Da kann einem schon mal das Blut in den Adern gefrieren! Wir hatten noch über eine halbe Stunde Rückweg zum Auto und das Fell von Smilla ist bei dem Eiswind mehr und mehr gefroren. Aber: sie ist robust! Keine Erkältung oder Blasenentzündung. Ein toughes Hundemädel - keine Lady
Kontinuierlich entwickelt sie sich immer weiter zu einem lustigen Junghund (lt. TA war sie im August max. 2 – 2,5 J.), der jeden Tag ein bisschen mehr Welt entdeckt und uns so oft zum Lachen bringt. Sie schafft es sogar, die nun fast 10-jährige Lia regelmäßig zum Spielen zu animieren. Da der Bedarf an Ruhepäuschen bei beiden allerdings sehr unterschiedlich ist, kassiert sie mit ihrem Drang nach Action regelmäßig die eine oder andere „Watsch’n“. Ist ihr aber gänzlich egal. Dann nimmt sie eben das kleine Menschenkind Zoe, die man an einem Spielknoten durch die ganze Wohnung ziehen kann, weil sie noch nicht läuft und dabei auch noch quietscht
Zwischendurch dachten wir schon hin und wieder, Smilla ist „angekommen“ … doch, das kleine Hundemädel belehrt uns regelmäßig eines Besseren: sie befindet sich noch auf der Anreise.
Die Süße hat einiges von der Jagdhund typischen Selbständigkeit ihrer Vorfahren mit auf den Weg bekommen und einen sehr „gehobenen Anspruch“ an unsere Souveränität. Andernfalls macht sie, was sie will und für richtig hält. Ganz ehrlich: an manchen Tagen, an denen man einfach nur laufen und an gar nichts denken will, ist das schon bisschen anstrengend. Es ist aber auch sehr spannend, einen Hund zu führen, der nicht ausschließlich gefallen, sondern auch überzeugt werden will.
Ihres Erachtens scheint sie auch nicht wirklich auf uns angewiesen zu sein. Irgendwas Fressbares findet sie
immer und das vizsla-typische Bedürfnis nach Wärme, Couch und Zudecken ist auch (noch?) nicht sehr ausgeprägt.
Am Anfang haben wir ihr beigebracht, nach Abruf bei uns sitzen zu bleiben. Jo, da war Sommer!
Seit Herbst versuche ich immer wieder, sie bei kalten, nassen oder matschigen Bodenverhältnissen im „Steh“ zu halten.
Unser Vizsla muss da nicht sitzen!
Keine Chance: Smilla kommt und sitzt!
… und sitzt … Schnee, Matsch, kalt, warm… Null Gezucke, Unbehagen oder gar blanke Abscheu im Gesicht, wie ich es von allen anderen Vischels kenne.
Wenn wir essen gehen oder irgendwo zu Besuch sind, ist sie unglaublich lieb – vorbildlich sogar! Mit „Ausgehdecke“ versteht sich. Wobei ihr die Decke mehr Sicherheit als Kuschelkomfort vermittelt, denn sie eh nicht braucht
Insgesamt hat Smillas Trainingsstand durchaus noch Potential nach oben.
Hierzu kommt, dass Smilla kein Hund ist, der schnell lernt. Sie braucht deutlich mehr Zeit, als ich es von meinen vorigen Hunden kenne. Das Außergewöhnlichste ist: egal um welches Signal, Aufgabe etc. es geht … letztendlich haben wir das jeweils letzte Training aber immer mehr schlecht als recht beendet und ich dachte „krass, dieser Hund kann nicht lernen“.
Nach ein paar Tagen Pause möchte man ja schon wieder anknüpfen und versucht es nochmal. Ein- / zweimal und plötzlich: sie tut es!!!! Sie hat es verinnerlicht und dann ist es drin, wie fest zementiert.
Oberste Priorität hatte für uns von Anfang an, dass sie Freilauf genießen darf. Dieses Ziel haben wir mit viel Stolz auf sie innerhalb der ersten 4 Wochen erreicht. Alles andere kommt Stück für Stück. Viel wichtiger ist, dass sie fröhlich geworden ist und Spaß hat.
Wie alle unsere Hunde, ist Smilla ein ganz besonderes Goldstück!!! Wir sind froh, dass sie die „Pflegehund-Phase“ der ersten 4 Wochen mit Kind, Hund und Katze so gut gemeistert und die Frage einer Weitervermittlung zerschlagen hat. Wir und alle Menschen um uns herum werden noch richtig viel Spaß mit ihr haben, sofern wir uns nicht vorher über sie kaputt lachen müssen
Liebe Grüße, Katrin & Ralf mit Smilla