Das Forum von Vizsla in Not e.V.

Hallo,
unsere Vroni (6 Jahre) entwickelt Ängste gegenüber Rasenmäher, und jetzt auch gegenüber der Nachbarin, die öfter zu Besuch kommt; es gab bei beiden keine uns ersichtlichen Zwischenfälle oder Aktionen, die diese steigernden Angstzustände schlussfolgern lassen. Sie versucht dann förmlich in einen hineinzukriechen, hechelt, zieht die Rute ein, schleicht geduckt umher und zittert, will auf keinen Fall weg von uns. Sie lässt sich aber von der Nachbarin anfassen und geht zu ihr hin. Ich bin ratlos. Jemand ähnliche Erfahrung gemacht? Bin beunruhigt, dass da evtl. eine medizinische Ursache dahinter stecken könnte.

Lieben Dank schon mal
Anja Varga

Hallo Frau Varga,

ich habe Ihren Beitrag erst jetzt gelesen. Ich kann nur so viel sagen, als dass ich bei unserem Apollo in der letzten Zeit immer wieder beobachte, dass er vor verschiedenen plötzlichen Geräuschen draußen sehr verängstigt ist. Z. B. erschrickt er sich jedes Mal auf's neue, wenn jemand eine Außenjalousie vom Fenster hochzieht. Das erlebe ich derzeit jeden morgen auf's Neue, wenn wir bei uns im Ort gassi gehen. Dann hat er eine panische Angst vor der Müllabfuhr entwickelt. Er reagiert in beiden Fällen mit Fluchtverhalten, klemmt die Rute bis untern Bauch und ich muss aufpassen, dass ich die Leine gut festhalte. Kommt uns die Müllabfuhr entgegen, hab ich keine Chance, mit ihm diese auf dem Gehweh zu passieren. Es ist nie etwas passiert, was diese Angst begründet. Er ist im Oktober 4 Jahre alt geworden und diese Ängste haben sich im letzten halben Jahr entwickelt, traten vorher also nicht auf. Gassi in unserer Kleinstadt ist für ihn aufgrund der Geräuschkulisse mit viel Stress verbunden. Dies auch erst seit ca. einem halben Jahr und es für mich nie ein wahrgenommenes negatives Erlebnis gab, was seine Angst begründen könnte. Trotz allem ist er weiterhin schussfest, was ich komisch finde. Sind wir in der Natur unterwegs und hört man einen Knall/ Schuss dann meint man, er nimmt das nicht wahr.

Gegenüber Menschen ist er zwar immer noch sehr aufgeschlossen, man merkt aber, dass er mit den Jahren nun etwas vorsichtiger geworden und daher nicht mehr ganz so distanzlos ist, wie er es früher war.

Ich kann Ihnen damit zwar nicht helfen, aber vielleicht beruhigt es Sie, dass andere Hunde ähnliche "Probleme" haben. Wobei ich bei Apollo nicht glaube, dass eine medizinische Ursache dahintersteckt. Er ist ein unsicherer Hund, das merkt man an solchen Ereignissen immer wieder. Ich denke und hoffe aber, dass das nur eine Phase ist, die sich wieder legt.

Für Sie und Ihre Vroni wünsche ich alles Gute, eine schöne Vorweihnachtszeit und besinnliche Weihnachtsfeiertage und hoffe natürlich, dass sich diese Ängste bei Vroni wieder legen oder aber zumindest reduzieren.

Liebe Grüße

Nicole Mierke mit Apollo

Hallo Frau Mierke,

hab von anderer Seite schon feedback erhalten.....

Da wird ähnliches Verhalten beschrieben, dass scheinbar aus dem Nichts kommt und mir wurde "versichert", dass das Verhalten genauso wie es plötzlich kommt, auch wieder verschwinden wird. Und prompt ist es so. Die Nachbarin kam, und als wäre nichts gewesen, ist Vronis Verhalten wieder ganz normal. Was soll ich sagen? Bin froh dass es so ist.

Vielen Dank trotzdem für Ihre Antwort. Vielleicht konnte ich Sie auch ein wenig beruhigen.

Ihnen und Ihrem Lieben auch schöne und besinnliche Weihnachten und alles Gute für die Zukunft.

Lieben Gruß
Anja und Vroni

Liebe Frau Varga,

schön dass Sie noch einmal geschrieben haben. Das freut mich sehr für Sie. Ja ich denke auch, dass sich das wieder legt. Und wenn man mit dem Hund entsprechend an diesen Problemen "arbeitet", dann vielleicht und hoffentlich um so schneller. Wir hatten heute ein tolles Erlebnis: Wir haben die Müllabfuhr auf der Arbeit von drinnen aus durchs Fenster beobachtet. Ich arbeite in einer Firma, in der es etwas zeitaufwendiger ist, den Müll zu entsorgen. Also dauerte dieses Szenario doch eine kleine zeitlang. Apollo war zuerst völlig verängstigt und aufgebracht, hat sich dann aber beruhigt als er gemerkt hat, es geschieht ja gar nichts schlimmes. Und dann ist noch etwas tolles passiert: Der Müllfahrer hat uns beobachtet und kam anschließend ins Büro. Es gibt echt tolle Menschen ... der konnte sich nämlich denken was los war. Er selbst hat eine Weimaranerhünding, 2 Jahre... Apollo hat ihn zuerst verunsichert begrüßt, ist dann aber sehr schnell warm geworden und hat sich von ihm bekuschenln lassen. Man hab ich mich gefreut! Denn ich erhoffe mir nämlich aus diesem Erlebnis, dass die nächsten Müllabfuhrbegegnungen weniger stressig werden.

In diesem Sinne - alles Liebe für Sie!

Nicole Mierke mit Apollo

Liebe Frau Mierke,

dass freut mich sehr für Sie beide!! Manchmal glaub ich, dass schon alleine das "darüber reden" mit Gleichgesinnten eine Lösung herbeiruft
Wollen wir hoffen, dass es so bleibt bzw. nicht schlimmer wird. Drück die Daumen und danke für den netten Austausch.

Alles Liebe und Gute weiterhin

grüßt Sie Anja und Vroni