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 Betreff des Beitrags: Ungarn-Fahrt 2013
BeitragVerfasst: Do 26. Sep 2013, 09:44 
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Liebe ViN-Freunde,

nun ist es bald soweit.

Am 03. Oktober werden sich sechs Vereinsmitglieder auf dem Weg nach Ungarn machen.

Es ist geplant, mehrere Partnerorganisationen vor Ort zu besuchen und die Kontakte zu vertiefen.

Der Spendenaufruf in unserem Newsletter hat wieder eine Welle von Hilfsbereitschaft ausgelöst, die uns überwältigt hat.

Wir werden mit mehr als einem Transporter fahren!!!

Wir möchten uns hier bei den zahlreichen Unterstützern nochmals ganz herzlich bedanken, die uns mit Sach- und Geldspenden bedacht haben.

Sie sind großartig.

Gerne werden wir nach unserer Rückkehr ausführlich berichten.

Ihr ViN-Team

_________________
Bei Interesse an einem unserer Hunde -> bitte Online-Haltungsbogen ausfüllen und übersenden - Vielen Dank


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 Betreff des Beitrags: Re: Ungarn-Fahrt 2013
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 12:30 
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Liebes ViN Team!

Nur noch ein paar Tage dann geht es los....ihr fahrt nach Ungarn!
Super das ihr vor Ort noch mehrere Partnerorganisationen besuchen wollt...
das ist eine gute Idee.
Welche sind das denn? Wenn ich mal fragen darf???
Kontakte zu pflegen ist immer eine gute Sache,
leider verliert man sie so schnell aus den Augen.

Ich wünsche euch eine erfolgreiche Zeit in Ungarn.

Liebe Grüße
Beate

_________________
Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ungarn-Fahrt 2013
BeitragVerfasst: Sa 28. Sep 2013, 21:47 
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Liebe Beate,

schön mal wieder von dir zu lesen und vielen Dank für deine guten Wünsche. :D

Neben unserer Partnerorganisation Futrinka/Budapest werden wir auch noch ein Tierauffanglager in Mátészalka
an der rumänisch/ukrainischen Grenze besuchen.

Auch dort werden unsere Spenden dringend benötigt.

Wie bereits ankündigt, werden wir danach ausführlich berichten.

Liebe Grüße

Sabine

_________________
So sehr mich das Problem des Elends in der Welt beschäftigt, so verlor ich mich doch nie im Grübeln darüber, sondern hielt mich an dem Gedanken, dass es jedem von uns verliehen sei, etwas von diesem Elend zum Aufhören zu bringen. Albert Einstein


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 Betreff des Beitrags: Re: Ungarn-Fahrt 2013
BeitragVerfasst: So 13. Okt 2013, 09:22 
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Liebe ViN-Freunde,

vom 03.-06.10.2013 machten sich sechs Vereinsmitglieder (Annette Szauter, Achim Drach, Christina und Bernd Ostermeier sowie Sabine und Klaus-Uwe Haake) zum Spendentransport und Informationsaustausch auf den Weg nach Ungarn.

Bereits seit Wochen waren per Post und auch per privater Anlieferung große Mengen an Sachspenden eingegangen. Schnell war klar, dass ein Transporter nicht ausreichen würde.
Über 600 Kilo Hundefutter, zahlreiche Decken, Leinen, Geschirre, Halsbänder, Spielzeug, Hundemäntel, Transportboxen, Näpfe, Verbandsmaterial und vieles mehr wurde von Ihnen gespendet, haben Sie herzlichen Dank dafür.

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In der Nähe von Nürnberg war unser kleiner Konvoi mit drei Fahrzeugen und jeder Menge Spenden an Bord komplett und konnte Richtung Ungarn aufbrechen.



Da wir etliche Anlaufstationen vor uns hatten, beschlossen wir, uns am ersten Besuchstag in zwei Gruppen aufzuteilen.

Unser Besuch in Mátészalka:

Am Freitag fuhren Achim Drach sowie Sabine und Klaus-Uwe Haake mit zwei Fahrzeugen nach Mátészalka.
Der Ort ist nochmals knapp 300 km von Budapest entfernt und liegt nahe der ukrainischen Grenze.

Dort haben Anita Kiss und ihr Mann Zoltán ein Hundeauffanglager der Stiftung: ÖSSZEFOGÁS AZ ÁLLATOKÉRT ALAPÍTVÁNY*, übersetzt “Stiftung gemeinsam für Tiere”, mit viel Herz, Einsatz und Tierliebe aufgebaut.



Zum größten Teil finanzieren sie dieses Tierauffanglager durch ihr eigenes Einkommen. In jeder freien Minute sind sie vor Ort oder besuchen Schulen und Kindergärten, um junge Menschen für mehr Achtsamkeit gegenüber Tieren zu sensibilisieren.

Von den mitgebrachten Spenden waren sie überwältigt, und Anita strahlte über das ganze Gesicht. Das zu sehen war einfach schön.

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Die Hunde haben einen freundlichen und ausgeglichenen Eindruck gemacht, man spürte ihre große Dankbarkeit. Sie leben (leider noch) zu mehreren in den Zwingern und werden nach und nach ins Freigehege gelassen.
Leider ist das Tierauffanglager in keinem guten Zustand, denn die dortigen Behörden legen Anita und Zoltán Kiss ständig Steine in den Weg.

Anita und ihr Mann sorgten dafür, dass eine illegale Tötungsstation geschlossen wurde und die dortigen Hunde ins jetzige Hunde-Auffanglager kamen. Auch dadurch befinden sich derzeit über 100 Hunde bei ihnen.
Der ehemalige Tötungsvorsteher, der mit Vermehrungen, Welpenverkauf (natürlich ohne Impfungen, Wurmkuren oder sonstige Untersuchungen) und bestialischen Tötungen der Hunde viel Geld gemacht hat, erhebt seitdem auf jede nur erdenkliche Art und Weise Anzeigen gegen das Auffanglager, um den Tierschützern zu schaden.

Nunmehr mussten die vorhandenen Überdachungen der Hundezwinger abgebaut werden, da durch das Dach die Zwinger zu Gebäuden werden, und Gebäude sind auf dem Gelände verboten. Zur Zeit liegen die Dächer ohne Befestigung auf den Zwingern, um den Hunden wenigstens etwas Wetterschutz zu bieten.

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Mittlerweile konnte ein angrenzendes Grundstück erworben werden, auf welchem neue Zwingeranlagen gebaut werden sollen. Aber es fehlen Menschen, die Anita und Zoltán bei dieser Arbeit unterstützen.

Uns hat es auch sehr gefreut, Nesat Kursun aus dem deutschen "Ruhrpott" kennenzulernen.
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Er hatte vor einigen Monaten beschlossen, einer Tierschutzorganisation zu helfen. Nachdem viele auf seine Hilfsangebote gar nicht reagierten, konnte er Kontakt zu Anita herstellen. Seit dem fährt er einmal im Monat zu den beiden und hilft ihnen, wo es nur geht.

Neben "Vizsla in Not" unterstützt auch die Organisation "united-for-animals" Anita und ihren Mann, sie ist ihnen bei der Vermittlung der weiteren Hunde behilflich.

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Über unseren Besuch hat man sich sehr gefreut, und man machte uns klar, dass er neben den dringend benötigten Spenden auch eine ganz wichtige moralische Unterstützung für sie war.

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Annette Szauter, Bernd und Christina Ostermeier machten sich zusammen mit unserer Futrinka-Ansprechpartnerin vor Ort, Adrienne Moso, auf den Weg nach Illatos Út.
Das ist das offizielle Tierheim und zugleich die offizielle Tötungsstation von Budapest. Viele unserer Notvischel waren dort untergebracht, bis sie durch unsere Partnerorganisation Futrinka Útca übernommen werden konnten.

Hier war fotografieren ausdrücklich verboten, und deshalb konnten wir keine Bilder mitbringen. Wir waren von dem gepflegten Anblick der Zwingeranlagen im Innen- und Außenbereich sehr überrascht, hatten wir doch mit anderen Verhältnissen gerechnet. Adri erklärte uns, dass man von behördlicher Seite sehr bemüht sei, die Umstände für die Hunde in Illatos Út zu verbessern.
Während unseres Rundganges durch die Zwingeranlage konnten wir sehen, dass alle Hunde in einem ordentlichen Zustand waren, Pfleger und Tierarzt gingen mit den Tieren fürsorglich um. Während unseres Aufenthaltes haben drei Familien drei Hunde adoptiert und konnten gemeinsam und glücklich das Tierheim verlassen. Es war sehr schön, auch solche Situationen miterleben zu dürfen.
Trotzdem war es für uns ein schrecklicher Ort, der ein beklemmendes Gefühl auslöste. Wahrscheinlich ist Illatos Út mit den ländlichen Tötungsstationen in keiner Weise vergleichbar und gehört zu den "vorbildlichen" Einrichtungen.

Als nächstes haben wir uns eine Tierklinik in Budapest angesehen, die im vergangenen Jahr bereits vom Team besichtigt wurde. Auch hier durften wir einen durchweg guten Eindruck gewinnen.

Abends haben Adri, Annette und Christina noch eine Futrinka-Pflegestelle besucht, in der einer unserer Schützlinge untergebracht ist. Wir wurden sehr freundlich begrüßt und empfangen. Die außergewöhnlich herzliche Gastfreundlichkeit der Ungarn muss man vor Ort erlebt haben, um diese Mischung aus Bescheidenheit und Stolz zu verstehen.

Unser Szuba wurde angeschossen und hat von der Munition eine Rückenmarksverletzung davon getragen. Er wurde bereits vor vier Wochen operiert, allerdings konnten nicht alle Schrotkugeln entfernt werden, die Gefahr für sein Überleben war zu groß. Szuba ist auf seinen Hinterläufen noch sehr unsicher und kippt auch immer wieder seitlich weg, aber er ist auf dem Weg der Besserung.
Die Pflegestelle hat Teppichbrücken für Szuba ausgelegt, damit er mehr "Grip" unter seinen Pfoten hat. Teppichbrücken sind als Spenden also eine sinnvolle Sache für zukünftige Sammlungen.

Am Samstag hat das gesamte Team als erstes eine neue, moderne Tierpension und Hundeschule in der Nähe von Budapest besucht, in der wir einige unserer Hunde persönlich kennen lernen konnten.


Wir sahen, wie die Hunde im großflächigen Auslauf die Herbstsonne in vollen Zügen genießen konnten und wie mit ihnen gearbeitet wurde.


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Báro wird zur Zeit separat in einem Einzelzimmer gehalten, da man noch nicht genau weiß, was ihm fehlt. Medizinische Befunde stehen noch aus. Fest steht, dass er in seinem 4-jährigen Leben nur von trockenem Brot gelebt hat, sein Immunsystem total am Boden ist, seine inneren Organe nicht richtig arbeiten, er hat Durchfall, Leber- und Nierenwerte liegen außerhalb des Normalen. Báros Gesundheitszustand ist ein ewiges Auf und Ab. Bei unserem Besuch ging es ihm sehr schlecht, er hat gehustet und war sichtlich geschwächt. Er ist ein wunderschöner großrahmiger Rüde, der einfach in einen hinein kuscheln möchte und nur lieb ist. Er hat uns alle sehr angerührt mit seinem freundlichen, anhänglichen Wesen.

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Unsere Gedanken sind bei Baro, und wir hoffen sehr, dass er es in ein neues, glückliches Leben schaffen wird.

Zweite Anlaufstelle an diesem Samstag war die Futrinka-Auffangstation in Tárnok.

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Auch hier konnten wir einige unserer Hunde, die auf ihre Ausreise nach Deutschland warten, besuchen und uns einen Eindruck verschaffen, wie mit den Hunden in der dazu gehörenden Hundeschule gearbeitet und trainiert wird.

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Auch mit Bagoly wird in Tárnok regelmäßig in der Hundeschule gearbeitet, er hat sich prächtig entwickelt.

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Über die mitgebrachten Spenden hat man sich auch dort sehr gefreut. :D



Zum Abendessen hatten wir eine Einladung von einer Futrinka-Pflegestelle erhalten, die wir sehr gerne angenommen haben. Auch hier wurden wir freundlichst empfangen, hatten einen schönen Abend und sehr nette ausführliche Gespräche mit der Familie. Auch hier konnten wir eine unserer Hündinnen kennen lernen, die bald ihre Reise nach Deutschland antreten wird. Der Abschied wird den Pflegeeltern wie jedes mal nicht leicht fallen, denn hier werden die Hunde mit sehr viel Liebe wie Familienmitglieder betreut und auf ihr späteres Leben vorbereitet.

Diese ungarischen Pflegefamilien sind ein wesentlicher Baustein bei der Vermittlung unserer Hunde, ohne den so manches Happy-End gar nicht möglich wäre. Unser herzlicher Dank geht daher ganz besonders an die ungarischen Pflegefamilien.

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Am Sonntagmorgen sind wir dann wieder zurück nach Deutschland gefahren, mit jeder Menge neuer Eindrücke im Gepäck und Denkanstößen, wie wir zukünftig unsere Zusammenarbeit mit unseren Partnern vor Ort noch besser ausbauen können.

Nach vier zwar anstrengenden aber zugleich auch zufrieden machenden Tagen und fast 3.300 gefahrenen Kilometern ist das Team gut nach Deutschland zurückgekehrt.

Wir wurden - einmal mehr - in unserer Auffassung bestätigt, dass man Auslands-Tierschutz nur dann verantwortungsvoll betreiben kann, wenn man sich der Aufgabe stellt, sich vor Ort zu informieren, mit den Menschen zu sprechen und sich mit eigenen Augen ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen.

Vielen herzlichen Dank vom gesamten Reiseteam an Adrienne Moso und Nóra Vörös, die sich zusammen mit Judit Kezdi die Zeit genommen haben, uns das ganze Wochenende zu begleiten und uns mit ihrem ausgearbeitetem Programm genau die Eindrücke und Zusammenhänge vor Ort erklären konnten, die so wichtig sind, um zu verstehen.

Allen Menschen, die durch ihre Geld- und Sachspenden und auch ihre große moralische Unterstützung diese Fahrt nach Ungarn erst ermöglicht haben gilt - auch nochmals auf diesem Wege - unser aufrichtiger und herzlicher Dank.

Das Team von Vizsla in Not e.V.

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Ungarn-Fahrt 2013
BeitragVerfasst: Di 29. Okt 2013, 13:19 
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Registriert: Fr 28. Mär 2008, 18:53
Beiträge: 38
Wohnort: Allschwil/Schweiz, angrenzend an Basel
vielen Dank für diesen ausführlichen und gut bebilderten Bericht von
Eurer Reise nach Ungarn, vollbeladen mit sehr vielen Spenden für
all die vielen Vizslas in Not.

Wenn man das so liest und vom dortigen Elend hört, macht es immer wieder
sehr traurig,
aber gleichzeitig ist es auch sehr berührend, zu wissen, dass es so hilfsbereite
Menschen - wie Ihr es seid - gibt, die tatkräftig mithelfen und versuchen, das Elend
zu mindern.

Ich bin tief beeindruckt und danke Euch allen!

LG - Yvonne Bolliger aus der Schweiz


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