Liebe ViN-Freunde,
Rita ist jetzt seit einer Woche bei uns und inzwischen gibt es keinen Zweifel mehr, sie ist blaublütig, eine echte Prinzessin – auch wenn auf den Fotos die zierliche Krone nicht zu erkennen ist. Wir haben die Krone auch nicht sofort entdeckt, doch mittlerweile schwebt sie für uns deutlich sichtbar über dem kleinen wohlgeformten Kopf. Anfangs haben wir sie nur schemenhaft bemerkt, wenn z.B. jemand, egal ob Hund oder Mensch, sich Ihrer Majestät ungefragt nähern wollte, wurde er knurrend zurecht gewiesen. Die Grenzen Ihres neuen Reiches werden mit aller Wucht und Lautstärke verteidigt, selbst friedvolle und zu Zugeständnissen bereite Nachbarn werden argwöhnisch auf Distanz gehalten. Auch beim Fressen war die Krone zu erkennen, wenn Rita den gesamten Küchenboden in ein Schlachtfeld verwandelt – natürlich ohne nachher aufzuräumen – ganz abgesehen davon, dass einem schnödes Trockenfutter ja so überhaupt nicht schmeckt. Sprenghuhn (Hühnerfrikassee) dagegen wird geradezu inhaliert. Treppen in unserem Häuschen lässt sie sich prinzipiell - zwar mit wenig aristokratischer Körperhaltung – aber mit umso gelangweilterem Blick herauf- und hinuntertragen. Auf uns hören tut sie immer, wenn sie dabei nicht das Gesicht verliert – und die Massstäbe dafür liegen hoch! Hinter liebevoll ausgesuchten und nicht einmal zu weit geworfenen Stöckchen herlaufen? Ach woher, da könnte ja jeder kommen! Wie es sich für eine richtige Adelige gehört, ist die grösste Passion die Jagd, Vögel und Mäuse sind bevorzugt – aber auch Edelwild wie z.B. Eichhörnchen wird gern verfolgt. In den letzten Tagen ist jedoch immer wieder zu beobachten, dass die kleine Krone schemenhafter , geradezu durchsichtig wird und dann ein völlig verschmusster kleiner Hund nach Streicheleinheiten giert, sich dabei ganz kuschelig zu uns auf den Teppich legt, uns die Hände abschleckt, uns zum Spielen animiert und uns nicht mehr von der Seite weicht. Ihren neuen großen Bruder, den Vizslarüden Tim von meinen Schwiegereltern, hat sie von der ersten Minute an in ihr Herz geschlossen und man tobt gemeinsam herum, bis sie zu oft auf die eigene Zunge tritt.
Ein Fazit nach der ersten Woche: Wir haben eine Hündin bekommen, die wohl noch keinen Kummer kennengelernt hat und bisher ein schönes Leben hatte. Jetzt muss sich die Kleine auf Ihr neues Leben mit uns einstellen und sie trägt ihren Teil dazu bei. Wenn wir konsequent genug bei der Erziehung und liebevoll genug im Umgang sind, prophezeie ich uns dreien ein glückliches Rudeldasein. Die Angst in uns vor Rita´s Trauer ist einer starken Konzentration auf die Eingewöhnung und Erziehung gewichen. Unsere Trauer um Nelly ist nicht weg, sie ist in den Hintergrund gerückt, im Vordergrund tummelt sich unser neues Hundeglück – ViN sei Dank!!!
B. Bülow