Wohin schreibt man so etwas? "Achtung - Biberalarm!" Vielleicht freut Ihr Euch auch über die Ansiedlung von Bibern an Euren Bächen und Flüssen? Hier werden es in den letzten Jahren ständig mehr, und wir haben uns über die eifrigen Nager gefreut. Die gefällten Bäume hielten sich ja in Grenzen. Wir fühlten uns wie Trapper im Wilden Westen, wenn wir nicht nur Bissspuren, sondern auch Fußabdrücke entdeckten. Außerdem öfter mal ein lauter Platscher ins Wasser, gesehen haben wir die scheuen Tiere (fast) nicht. Sind ja harmlose Vegetarier, überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Soweit bis letzten Samstag, Spätnachmittag! Wir spazierten mit mehreren Hunden am Fluss entlang, an einer Stelle gingen die Hunde den Abhang hinunter ans Wasser, um zu trinken. Plötzlich entsetzliches Hundegeschrei; ich dachte, es wäre eine üble Beisserei - unter unseren Hunden ausgeschlossen, aber vielleicht war da ja ein fremder Hund, der Beute verteidigt?! Eine Hundeführerin, die in der Nähe stand, sprang hin uns schaute hinunter: die anderen Hunde standen am Ufer während sie sah, wie Pele, ein junger Vizsla, den einige von Euch ja von der JHV her kennen, von unten aus dem Wasser her am Hals gepackt und unter Wasser gezogen wurde. Er schrie ganz erbärmlich, dann war er weg. Nach ca. 1 m tauchte er wieder an der Wasseroberfläche auf und kam ans Ufer, völlig verstört und mit Bisswunden am Hals - Gott sei Dank keine großen Blutgefäße erwischt! Die Bekannte hatte noch gesehen, wie das Tier, das Pele gepackt hatte, abtauchte. Sie sah ein rundes, braunes Hinterteil, mehr konnte sie nicht identifizieren. Wir mit Pele zur Tierärztin, die die beiden Wunden versorgte, die Wunde an der Kehle hatte eine ca. 6 cm tiefe Tasche! Inzwischen haben wir hier bei etlichen Jägern und Anglern recherchiert. Zunächst wurden Biber ausgeschlossen und ausgesetzte exotische Tiere verdächtigt. Inzwischen sind wir aber der Überzeugung, dass es sich doch um einen Biber gehandelt haben muss. Krokodile beißen anders, Schnappschildkröten auch! Dass Biber dort in der Nähe sind, war bekannt. Jetzt habe ich im Internet nachgeforscht und fand sehr ähnliche Berichte aus den letzten Jahren: Golden Retriever, Schäferhund, American Staff. - alle üble Bisswunden von Bibern sowie der Bericht, dass ein 40kg-Hund von einem Biber unter Wasser gezogen wurde! Selbst ein Videoclip, wo ein Biber an Land einen Menschen anfällt! Und jetzt erzählte mir ein Bekannter mit einem Schäferhundmix auch noch, dass er einen Biber im flachen Wasser liegend beobachtet hätte, der seinen Hund angeknurrt hat! Alle Berichte, die ich gefunden habe, haben sich im Frühjahr (April bis Juli) zugetragen, also wohl die Zeit der Revierkämpfe und der Brutverteidigung! Wir haben die Spaziergänge an den Flüssen bisher immer sehr genossen, wo die Hunde sich im Wasser erfrischen und herumblödeln konnten. Jetzt gehen wir da nur noch in Habachtstellung und schauen sehr genau hin, ehe wir die Hunde ins Wasser lassen. Bei der Stelle, wo es passiert ist, habe ich erst einmal einen Warnhinweis angebracht. Ich hoffe, dass es ab Sommer wieder eine friedliche Co-Existenz gibt! Gudrun Völkner und Bingo
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