Erst einmal Danke für die aufbauenden Worte und die lieben Mails. Das Daumen drücken hat geholfen. Aramis hatte einen Tumor, der gutartig war. Mit dem CE-Syndrom kämpfen wir weiter, derzeit ist es einigermaßen ruhig - bis auf das Einpullern in der Nacht. Dazu später. Zuerst die Nachricht unseres Tages:
Aramisi ist heute zwei Jahre bei uns.
Am 19. Mai 2013 zog er bei uns ein und hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Es hat sich auch im zweiten Jahr noch einmal sehr viel getan. Seit Sommer vorigen Jahres sind wir das Problem "fremde böse Hunde" angegangen. Angefangen haben wir mit einer wöchentlichen Sozialisierungsstunde. Das ist eine öffentliche Hundestunde, wo Hinz und Kunz hinkommt. Anfangs ist Aramis dort wie ein Autist herumgerannt, völlig in seiner eigenen Welt. Mit der Zeit wurde er gelassener und mutiger. Zudem haben wir ihn zweimal in der Woche in die HuTa gebracht. Auch dort hat er lernen müssen, sich zu arrangieren. Das klappte von Anfang an sehr gut, auch wenn er lange einen Maulkorb tragen musste. Aramis ist schwer einzuschätzen, an der Leine hatte er damals wirklich Tötungsabsicht, wenn ein kleiner Hund kam. Ohne Leine war es wesentlich besser. Die gleichen Hunde waren dann weniger ein Thema. Aber das Problem war, man konnte ihn nicht einschätzen. Er konnte sich nicht verständigen und man wusste nicht, ob er vielleicht doch seine Meinung ändert. Seit fast einem Jahr machen wir das nun. In diesen Hundenstunden haben wir sehr viel über Aramis lernen können, beobachten, was genau ihm die Probleme bereitet, was ihm Angst macht und woran er Spaß hat.
Heute können wir ihn im Freilauf Hundekontakte genehmigen. Wir müssen zwar ihn genau beobachten, denn er hat sehr viel an Sicherheit gewonnen und trotzdem Stress, aber ER KANN. Er kann das jetzt. Das war für ihn sicherlich nicht einfach, ein langer Lernprozess, aber es hat sehr viel gebracht. Selbst Leinenkontakt ist möglich, wenn auch nicht gewünscht. Manchmal ist es aber besser, dies zuzulassen, denn sonst steigert er sich wieder in sein altes Verhaltensmuster. Schnüffelt er kurz und sagt HALLO, ist alles bestens für ihn
Gesundheitlich ist er natürlich angeschlagen. Jetzt im Sommer (das war auch im vorigen Sommer so) pullert er wieder ein. Das ist seinem CES geschuldet. Nun wird er jeden Abend gewindelt und dann gehts ab ins Bett. Ich dachte, ich hätte das vor 20 Jahren mit meiner Tochter hinter mir gelassen, aber man sagt ja immer: Das letzte Kind hat Fell
Zudem werden wir nun auf BARF umstellen. Wir haben uns zwei Jahre davor gedrückt. Jetzt haben wir uns entschieden, es doch zu wagen und hoffen sehr, dass er es vertragen und verwerten kann.
Zu guter Letzt noch wollte ich berichten, dass wir seit einigen Wochen Zielobjektsuche (zertifiziert nach Baumann) mit Aramis machen. Dies haben wir auf seine körperliche Konstitution abgestimmt, denn er muss sich nicht ins Platz legen, sondern darf im Stehen anzeigen. Das macht ihm unglaublich Freude, er ist "übermotiviert" und nach dem Training völlig platt. Wir denken, wenn er eines Tages nicht mehr so kann mit seinem Rücken, das werden wir ZOS trotzdem mit ihm machen können.
So ist es uns im letzten Jahr gegangen. Wir sind zusammen gewachsen und ziemlich groß geworden
Ach so, im Urlaub waren wir mit ihm auch zum ersten Mal. War unglaublich toll!
Wir senden liebe Grüße aus Dresden, die Aramisis
P.S. Ich hatte wundervolle Hilfsangebote per Mail durch dieses Forum bekommen. Ich werde noch antworten. Es ist mir wichtig.