die ersten zehn tage ....
Zita ist tasächlich unsere traumhafte Ergänzung unserer Familie. Meine andere Vizslahündin Babette wird mit ihren vier Jahren wieder ganz jung, was sie mit meiner im Dezember gestorbenen alten Vizsladame Alberta nicht konnte.
Die beiden sind beste Freundinnen, waren eigentlich vom ersten Moment sehr vertraut miteinander. Und Zita hat auch immer genau das richtige Maß an Zurückhaltung und Angriff, um meine ängstliche Babette aus ihrem Dornröschenschlaf oder Scheu zu locken.
Manchmal muss ich energisch um Ruhe bitten, sonst rutschen die beiden im Toben auf dem Parkett, dass mir Angst und Bange wird.
Die ersten Tage mit Zita waren durchwachsen, wir konnten ihre Körpersprache noch nicht recht deuten, so dass ihr Knurren manchmal als Schnurren missdeutet wurde und sie sich mit einem Schnappen retten musste.
Das tut uns auch leid, aber bislang hatten wir immer nur Welpen, die gemeinsam mit uns ihre eigene Sprache finden konnten, so eine erwachsene oder halbstarke Maus kannten wir bisher nicht.
Deshalb habe ich gleich zehn Stunden Einzelunterricht bei meiner Hundetrainerin gebucht, das gibt uns beiden Sicherheit und schon nach zwei Stunden hat sich unsere Bindung aufgebaut. Ich bin jetzt schon manchmal sogar spannender, als die köstlichen Gerüche und Fährten im Wald! Yes!
Manchmal erinnerte sie mich die ersten Tage an eine Wildtier, dass abwartend auf Distanz am liebsten erhöht sitzend sich die neue Familie ansah, ohne große emotionale Bindung - "denn man weiß ja nie, ob man nicht wieder weg muss." Zita war eben die letzten Wochen und Monate bei unzähligen Familien, dazwischen hatte sie eine schwere OP - es ist ein Wunder, wie sie nach den Anfangsanlaufproblemen jetzt nach nur zehn Tagen, aufgeblüht ist.
Fremde können nicht glauben, dass sie neu bei uns ist.
Durch ihr anfänglich distanziertes Verhalten half sie uns aber, nicht in die Mitleidsfalle zu tappen - von wegen: "der arme Hund muss jetzt richtig verwöhnt werden." Das wäre falsch gewesen, sie sucht und braucht Klarheit, um anzukommen und sich wohlzufühlen.
Klar habe ich mich bis jetzt völlig auf sie eingestellt, versuche täglich den gleichen Tagesablauf zu bieten, übe häufig aber behusam an der Schleppleine, Kurzleine, Autofahren, Suchtraining etc. Erstaunlich, wie ihre Konzentration und Nase geübt werden muss, ich merke einfach, dass sie bisher dies und ihren Kopf nicht sehr einsetzen musste.
Es macht sehr viel Freude, und so langsam läuft sie mir auch nicht mehr im Haus auf Schritt und Tritt hinterher, ein super Zeichen, dass sie entspannt und souverän wird.
Die beiden Mädchen hier haben sich gesucht und gefunden, wir sitzen manchmal und können sie nur ansehen, wie sie beide im Korb liegen aufeinander, Nase an Nase oder toben...