Liebe Freunde von ViN,
Eure Anteilnahme und die vielen tröstenden Worte hier im Forum, durch persönliche Nachrichten oder private Emails haben uns sehr gerührt. Herzlichen Dank dafür! Es tut gut zu spüren, dass wir mit unserem Schmerz nicht alleine sind.
Wer die Vorgeschichte von Baro und ihn selbst kannte, kann sicherlich ermessen welch treuen Freund wir verloren haben. Wir können es immer noch nicht fassen, dass dieser so wundervolle und besondere Hund nach nur 15 Monaten bei uns am 08.11.2013 wieder gehen mußte.
Ein paar Tage zuvor hatte sich Baro beim "Raufen" mit einer dominanten Hündin auf einem Spaziergang wohl eine Zerrung am Hinterlauf zugezogen, er hatte jedenfalls ziemliche Schmerzen und lahmte. Wir gingen mit ihm zum Tierarzt, er bekam 2 Spritzen und Schmerztabletten, er konnte dann zusehends wieder besser laufen.
Was uns jedoch stutzig machte war, dass er auf einmal sehr schwer atmete. Wir führten dies anfangs darauf zurück, dass er wohl ziemliche Schmerzen haben müsse. Nachdem ihm das Atmen im Liegen jedoch immer schwerer fiel, er zusehends kurzatmiger wurde, stellten wir ihn nochmals beim Tierarzt vor, der erste Verdacht waren Lungenwürmer. Als sich jedoch sein Zustand in der Nacht von Donnerstag auf Freitag so verschlechterte, dass wir dachten, er bekäme überhaupt keine Luft mehr, ließen wir ihm am Freitag unter Vollnarkose die Lunge röntgen. Schon bei der Untersuchung setzte seine Atmung mehrfach aus und er musste mit Sauerstoff und Cortison versorgt werden. Unsere Tierärztin zeigte mir sodann die Röntgenbilder auf denen zu erkennen war, dass sich das Lungenvolumen von Baro in den letzten Tagen so stark und drastisch verringert hatte, dass er zu ersticken drohte. Die Lunge war nur noch zu einem kleinen Teil hinterlüftet – dies aufgrund eines großen Tumors – und der Herzmuskel war bereits stark angewachsen.
Nun war genau das eingetreten, wovor man immer Angst hat – man muss entscheiden, ob man noch irgendwelche Versuche mit Medikamenten unternimmt oder ob man sein Tier erlöst. Baro dort auf dem Röntgentisch liegen zu sehen, mit schon blauer Zunge, am Beatmungsgerät hängend, war für mich kaum auszuhalten. Nachdem mir die Tierärztin versichert hatte, sie könne noch eine Behandlung mit Cortison und Antibiotika versuchen, Baro werde aber nie mehr eine gute Lebensqualität haben und sie könne mir im übrigen auch nicht versprechen, dass noch überhaupt etwas anschlägt, habe ich beschlossen ihn erlösen und nicht mehr aufwecken zu lassen.
Baro hatte wohl viele Jahre kein schönes Leben und unser einziger Trost ist es im Augenblick, dass er die letzten Monate sehr genossen hat, er war ein ganz anderer Hund geworden und wir glauben – er war hier sehr glücklich. Dass er in meinen Armen eingeschlafen ist, tröstet etwas, hat er doch immer wieder bei mir Schutz gesucht wenn ihm etwas unheimlich war.
Wir können es kaum glauben, wie schnell wir doch nun unseren geliebten Baro verloren haben, ging es ihm doch noch vor ein paar Tagen prächtig, es war ihm überhaupt nichts anzumerken, er war fröhlich wie immer. Kein Mensch hätte gedacht, dass er doch so schwer krank war. Bodza hat dies wohl gespürt, sie hat ihm in der vergangenen Woche sehr oft und intensiv die Schnauze geleckt und hat wohl so auf ihre Art Abschied von ihrem Gefährten genommen. Sie vermißt ihn sehr und ist zur Zeit ein sehr trauriger Hund.
Wir lassen Baro nun einäschern, er wird dann einen wunderschönen Platz in unserem Garten bekommen, in dem er doch so gerne gelegen ist und sich gesonnt hat.
Was uns jetzt noch bleibt, sind die vielen schönen Erinnerungen an ihn, die im Augenblick allerdings noch sehr wehtun.
Baro war ein ganz besonderer Hund – ein Seelenhund. Er wird für immer einen großen Platz in unseren Herzen behalten. Er ist jetzt an einem Ort wo es ihm immer gut geht und er nicht mehr leiden muß.
Er hat uns in der viel zu kurzen Zeit, die er bei uns leben durfte, unheimlich viel gelehrt:
• ganz kleine Schritte können doch so große Fortschritte sein • übe dich in Geduld und erwarte nie zu viel von einem traumatisierten Hund • es lohnt sich immer viel Liebe zu schenken, man bekommt viel mehr Liebe als man gibt und unendliche Dankbarkeit zurück • seine Körpersprache zu verstehen, die uns eigentlich immer ganz deutlich gesagt hat wie er sich fühlt • ihn nicht zu bedrängen sondern ihn mit Respekt zu behandeln und im Einzelfall immer nur so weit zu gehen wie er es zuließ • wie schön es ist wenn ein Hund seine Lebensfreude wieder findet und die schönen Seiten des Lebens – dies auch dank Bodza – wieder entdeckt • wie glücklich es macht wenn man 2 Hunde hat, die sich dazu noch so gut verstehen
Danke Baro!!!
Wir vermissen ihn sehr und werden ihn niemals vergessen!!!
Traurige Grüße Ingrid und Joachim mit Bodza
_________________ Gerettete Hunde aus dem Tierschutz sind nicht kaputt, sie haben nur mehr erlebt als andere Tiere ......... sei stolz darauf ihre Großartigkeit an Deiner Seite zu haben.
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