Liebe Vizsla- Freunde,
leider melde ich mich heute nach langer Zeit mit sehr traurigen Nachrichten von Szirom. Unsagbar schweren Herzens mussten wir uns am Freitag dazu entschließen sie mit nur 8,5 Jahren gehen zu lassen...
Während ich diese Zeilen schreibe, kann ich selbst noch nicht begreifen, dass sie nicht mehr bei uns ist
.
Dabei begann alles am Mittwoch vor zwei Wochen scheinbar harmlos: Sie kniff abends das rechte Auge zusammen, es war gerötet und ich glaubte an eine einfache Bindehautentzündung. Jedoch hatte sie zwei, drei Tage zuvor schon schlecht gefressen. Am nächsten Morgen war das Auge bereits trüb, woraufhin wir in die Tierklinik fuhren. Die Botschaft des Tierarztes, dass es sich um ein Glaukom handelt und sie auf diesem Auge vermutlich bereits blind ist war ein Schock. Sie bekam sofort Tropfen und Tabletten, die den Augendruck senken sollten, eine Druck senkende- OP war angedacht. Das einfache Blutbild zeigte völlig gesunde Werte. Mit Gabe der Medikamente fraß sie jedoch gar nicht mehr oder erbrach das Futter wieder. Nach wenigen Tagen stellte sich heraus, dass Tropfen und Tabletten den Druck nicht senken konnten. Das Auge hatte sich zusätzlich stark entzündet und Szirom wurde immer schlapper. Der TA vermutete, dass es sich um ein Sekundärglaukom handelt und die tatsächliche Ursache im irgendwo im Körper zu suchen sei. Eher durch Zufall (weil sie auf dem Behandlungstisch hustete) schlug er vor die Lunge zu röntgen- um eine Erkrankung an dieser Stelle auszuschließen. Das Röntgenbild war, was jeder Laie hätte sehen können, eine Katastrophe... Ein riesiger und multiple kleine Tumore
Da sie bis zum Auftreten der Symptome am Auge völlig fit war, entschieden wir uns das Auge entfernen zu lassen, um ihr so die Schmerzen an dieser Stelle zu nehmen und in der Hoffnung, dass sie mit dem Lungenkrebs und entsprechender Schmerzmedikation noch einige Monate einigermaßen "beschwerdefrei" weiterleben und bei uns sein könnte. Zunächst schien es auch, als würde sie sich normal von der OP erholen, zumindest fraß sie wieder etwas und war draußen recht munter, so dass ein Außenstehender sie (abgesehen vom Pflaster auf dem Auge) nicht für krank gehalten hätte. Dann ging es ihr im Tagesrhythmus aber immer schlechter. Exakt zwei Wochen nach dem Auftreten der ersten Symptome am rechten Auge, schien nun auch das zweite Auge betroffen zu sein- sie lief gegen Gegenstände, fraß und trank nicht mehr und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
Der Zeitpunkt, nämlich das wir sie von ihrem Leiden erlösen müssten und den wir uns doch noch so weit weg gewünscht hatten, war leider viel zu schnell gekommen...
Im Moment ist ihr Fehlen für uns kaum zu ertragen. Wir haben in den letzten 6,5 Jahren (auch weil Szirom ihre Trennungsangst nie richtig abgelegt hat) fast jede Minute zusammen verbracht. Auch nachdem im letzten Jahr unsere Tochter geboren wurde haben unsere Vizsla- Mädels selbstverständlich weiterhin neben oder manchmal sogar in unserem Bett geschlafen. Während unsere zweite Hündin Halvar sich auch mal aufs Kissen verzieht um ihre Ruhe zu haben, hat Szirom immer neben uns gesessen und irgendwie Körperkontakt gesucht... Der kleine sanfte Köter fehlt einfach in jeder Sekunde!
Auch Halvar, von der wir zunächst glaubten, sie würde ganz gut damit zurecht kommen, vermisst sie sehr. Sie schien zu spüren, dass Sziroms uns bald verlassen würde und hat am Freitag Vormittag nochmal ausgiebig mit ihr auf dem Sofa gekuschelt. Wir wollten sie dabei haben als Szriom schließlich eingeschlafen ist. Sie hat ein letztes Mal an ihr geschnuppert und schien zu "verstehen", dass sie uns verlassen hat. Nachts findet Halvar nun aber keine Ruhe mehr läuft durch die Zimmer, will raus und sucht nach ihr- das ist furchtbar mit anzusehen...
Unser einziger Trost im Moment ist, dass sie wirklich eine schöne Zeit bei uns hatte und sehr viel kennen lernen durfte. Auch weil wir in einer sehr schönen Gegend leben, gab es keinem Tag an dem sie nicht ohne Leine zusammen mit Halvar durch den Wald, am See oder über unsere Pferdekoppel toben konnte, dazu viele Ausflüge ans Meer und in die Berge
. Ich hoffe, sie hat die Zeit bei uns genossen und ich hoffe noch mehr, dass wir sie eines Tages wiedersehen werden!!!
Traurige Grüße aus Rheinsberg
Christin Hüning- Ganschow