Liebe Vizsla-Freunde,
jetzt melden wir uns endlich zu Wort (nachdem mir das VIN-Team wieder bei meinem Nutzernamen und dem entsprechenden Kennwort auf die Sprünge geholfen hat
).
Zunächst muss ich sagen, dass ich früher dagegen war, einen älteren Hund aufzunehmen. Es war immer die Vorstellung, dass ich wohl nicht klar käme, wenn dann womöglich schon nach wenigen Jahren der neue Hund stirbt. Und deswegen habe ich das nie in Betracht gezogen, auch einem älteren Hund ein Zuhause zu geben. Ich weiß nicht wirklich, was meine Sicht von damals so verändert hat, vielleicht waren es die Berichte hier im Forum von denen, die selbst in der Vergangenheit einen Hundesenior oder -seniorin bei sich aufgenommen haben. Auf jeden Fall bin ich sehr froh, dass ich zu dem Schluss kam, dass auch ein Hundesenior ein Rudel und die Familie bereichern kann.
Auch war ich selbst immer mehr ein Mensch mit Vorliebe zu Hündinnen, jedenfalls wenn es um einen eigenen Hund ging. Ich habe meine Ronja vor fast 6 Jahren u.a. auch danach ausgewählt, weil ich glaubte, ein Mädchen sei leichter zu führen und ich als Menschlein mit 1,63 Stockmaß und eher zierlicher Statur käme vermutlich mit einem starken Rüden nicht so zurecht. Auch das sehe ich heute aufgrund verschiedener Erfahrungen anders. Und somit sind jetzt nach Sibo‘s Einzug die Hundeherren in der Überzahl. Ich kann also den Beitrag von VIN „It’s raining Vizsla-Men……“ nur unterstützen und jedem Tierschutz-Vizsla-Interessenten empfehlen, auch die Rüden in Betracht zu ziehen und ihnen eine Chance zu geben. Man bekommt so viel zurück von diesen Wesen:
Tägliche Lacheinheiten, viel frische Luft, Beschäftigung, Unterhaltung, Bewegung, Schmusestunden, Aufmunterung und und und….
Sibo „Mehlmann“ ist ein GEWINN, eine Bereicherung und eine wunderbare Erfahrung.
Am 20.02.2016 haben wir den süßen Mehlbuben abgeholt, um ihm noch einige wundervolle Jahre in unserem Rudel zu ermöglichen. Die 2-stündige Fahrt von seinem bisherigen Herrchen zu uns in den Westerwald verlief problemlos. Ich hatte mich zusammen mit Sibo auf die Rückbank gesetzt, damit ihm der Abschied nicht ganz so schwer fällt und er dann so direkt alleine im Auto sitzt. So saß er dann auf mir, aber was soll’s, Hauptsache es geht ihm gut!
Das erste Zusammentreffen am Übergabeort mit unserer Ronja und Cezsar lief absolut stressfrei ab. Man beziehungsweise Hund war sich so ziemlich egal. Ein guter Anfang. Zuhause angekommen wurde vorsichtig alles in Augenschein genommen. Unsere offene Wendeltreppe behagte ihm offensichtlich nicht wirklich. Er lief sie einmal ganz ohne Probleme hoch und auch wieder runter. Allerdings danach dann gar nicht mehr. Und da unser „kleiner“ Mehlmann ja nun nicht wirklich ein Fliegengewicht ist (hmmmm, böse Zungen
behaupten ja er hätte Übergewicht), war es leider nicht möglich ihn immer nach oben zum Schlafen zu tragen . Also wurde kurzerhand mein Bett ins Wohnzimmer verlegt. Nach ca. 1,5 Wochen wollte ich dann doch mal wieder in meinem Bett schlafen, so dass damit die „wir-lassen-ihn-erst-mal-ankommen“-Phase abgeschlossen war und jetzt das Treppenlaufen geübt werden sollte. Aber er liebt es ja zu fressen und somit hatten wir einen guten Köder. Und dann nach zwei zögerlichen Versuchen lief er plötzlich die Treppe, als hätte er nie was anderes gemacht. Ich glaube inzwischen, dass abends, wenn ich mein Lager im Wohnzimmer aufgeschlagen habe, er sich innerlich schlapp gelacht und sich die Schenkel geklopft hat. Schön verar…. würde ich sagen. Aber wer kann diesem kleinen Gespenst schon böse sein.
Sibo ist ein wirklich toller Hund. Er ist so anhänglich und lieb, einfach unbezahlbar. Er ist ein kleines Kuschelmonster, gräbt sich am liebsten unter einer Decke ein, bellt wie verrückt vor Freude wenn man nach Hause kommt (okay, das kann schon mal etwas auf die Nerven gehen) und was das Essen betrifft, so ist er wie ein Staubsauger. Da müssen wir noch etwas an den Tischmanieren arbeiten.
Die ersten Tage war es mit Ronja und Cezsar dann doch etwas schwergängig. Irgendwie hat es allen Hunden gestunken, doch inzwischen klappt es prima, Sibo und Ronja spielen auch schon mal, wenn sie alleine sind. Wenn Cezsar dabei ist, spielen eben Ronja und Cezsar miteinander und dem Mehlmann ist es dann immer ein wenig zu wild.
Unser Eingangscheck beim Tierarzt hat ergeben, dass er ein paar Kilos zuviel hat, was ihn natürlich in seinem Alter mit seinen Gelenken noch zusätzlich belastet. Also ist jetzt abspecken angesagt. Und was soll ich sagen, er hat innerhalb von 3 Wochen bereits 1,2 kg abgenommen.
Mit seinen Zähnen gibt es insofern Probleme, dass er sehr sehr viel Zahnstein hat und das wohl schon so lange, dass ein Zahn bereits zu stark geschädigt ist. Der Zahn muss also raus!
Mit dem Tierarzt hatten wir beschlossen, dass wir ihn jetzt erst mal ein paar Wochen ankommen lassen und dann die Zahn-OP machen. Hierfür haben wir jetzt am 21.03. einen Termin und ich hoffe, dass er das gut übersteht. Er bekommt dann gleichzeitig auch noch einen Chip, damit uns unser Goldstück nicht verloren gehen kann.
Ja, das ist unser erster Bericht vom süßen Sibo „Mehlmann“. Und wenn es jetzt noch klappt, dass ich die Fotos hochgeladen bekomme, dann könnt ihr sehen und neidisch werden, was für einen wunderbaren Senior wir uns da geangelt haben.
Ich bin glücklich, weil ich angekommen bin.
Die drei von der Tankstelle - ich bin natürlich der in der Mitte und werde sogar mit Heinz Rühmann verglichen
Kann mir bitte jemand sagen, wo der Mond ist, den ich anheulen möchte?
So, und nun will ich schlafen - bis morgen
Liebe Grüße aus dem Westerwald